Candy hat geschrieben:Um zu wissen, wie ein Partner "tickt", muss ich mich doch kundig machen, wie er bisher in seiner Heimat gelebt hat, dazu gehören nun mal in erster Linie Religion und Kultur.
Um das erfassen zu können , muß man mal eine Zeitlang in der Familie aus der sehr fremden Kultur gelebt haben - das wird hier auch immer wieder eingebracht .
Bei mir war es vor über dreißig Jahren Süditalien - damals eher eine dritte Welt Zone . Ich bin evangelisch , da ist man katholisch , das sind hier viele auch . Trotzdem wurde der Glaube ganz anders gelebt wie hier im Norden - bunter , intensiver . Eines Tages wurde mir voller Stolz die Sammlung der Kommunionskleider der Mädchen gezeigt . Es waren mittlerweile so viele, das man einen neuen Bau benötigte , dafür wurden Spenden gesammelt . Die renovierungssbedürftige Schule war Nebensache und viele der namentlich aufgeführten Familien , die ihren Töchtern diese teuren Konfirmationskleider gekauft hatten - zu Ehren der Mutter Gottes - waren so bitter arm , das sie oft nichts zu essen hatten und in Erdhöhlen hausten . Und da so ein Kleid teuer war , hatten sie eben noch öfter nichts zu essen .
Völlig irreführend finde ich das Wort "Kultur" für das stinknormale Alltagsleben , denn genau um das geht es , wenn von Kultur geredet wird . Das es da nicht das deutsche Frühstück gab , sondern Espresso und Weißbrot - geschenkt . Aber ich habe schon geschluckt , wenn es vor Kaffee und Frühstück erst mal ein kleines Wasserglas halbvoll Sambucca oder Cynar gab für jeden , der das wollte ... und wenn die Enkelkinder im Grundschulalter das auch wollten , bekamen sie das auch , genau wie Bier oder Wein zu Mittag . Daran habe ich mich bis zum Schluß nicht gewöhnt ...
Konform gehe ich mit der Aussage , das Sprache wichtig und ein Kulturgut ist . Auch hier wurde schon oft angeführt , das es schwierig ist , den jeweiligen Dialekt/Umgangsprache zu beherrschen . Bei mir war es damals der Dialekt , den meine Fast - SchwieMu sprach . Ich lernte zwar fleißig italienisch , in der Verständigung mit ihr half das nichts . Sie konnte kein italienisch , ebenso wenig wie lesen und schreiben . Erst die Kinder lernten das in den Schulen .
Aber dafür muß man nicht nach Italien , um schöne Erfahrungen mit Sprache zu sammeln . Wenn "der Bayer" das Nordlicht mit "Luja sog`i" anredet , bekommt er ein zügiges "watwuddu" zurück . "Mein Italiener hat das mal auf der Rückfahrt nach Italien gebracht und gefragt , ob der Bayer auch deutsch sprechen könne ... Er hat mir nicht geglaubt , dass das auch deutsch ist ... dafür hat er aber "watwuddu" verstanden .
Zumindes hat locki aber soviel irgendwann von ihrem Alltagsleben (Kultur) verstanden um das zu begreifen :
... vielleicht hätte ich sie eher 'versklaven' sollen, sie an kurzer leine halten, so wie schwarze männer es eben mit ihr gemacht hätten ...
Zwoelfe
Love all , trust a few and do wrong to none ...
... ich hab`mal gehört , der ist von Shakespeare - oder isses der Glückskeksspruch vom Chinamann nebenan ?