Cecilia hat geschrieben: ↑14.12.2019, 20:57
Ich frage mich , ob sie überhaupt ein funken stolz haben die bezzies.
Jede Menge! In pathologischen Ausmaßen!
Aber ich komme wieder zurück auf die toxischen Einflüsse in dieser sogenannten "Kultur".
Kleiner Exkurs: Es wird grob unterschieden zwischen Schamkulturen und Schuldkulturen.
Schamkulturen funktionieren scheinbar nach äußeren Abhängigkeiten, es zählt, was "bemerkt" wird und den Akteur "beschämen könnte. Im Umkehrschluss: Was niemand bemerkt oder was vom engeren Umfeld nicht sanktioniert wird, ist überhaupt kein Problem. Im Individuum selbst sitzt kein "Richter" und somit kein Gewissen. Diese Kulturen sind in sich verlogen, denn das wichtigste ist für ihre Mitglieder,
um jeden Preis das Gesicht zu wahren. "Ansehen" bzw. "Ehre" ersetzt bei denen das, was wir unter "Gewissen" verstehen. Sie handeln buchstäblich gewissen-los, weil es das nach ihrem Weltbild überhaupt nicht gibt (oder nicht so wichtig ist).
Schuldkulturen funktionieren genau andersherum. Das Individuum beurteilt nach einem sehr fein ausgebildeten Über-Ich/Gewissen die eigenen Handlungen. Geplante Handlungen werden akribisch darauf abgeprüft, ob man durch sie Schuld auf sich laden könnte: Jemandem nicht zu helfen, jemandem zu schaden, jemanden zu verletzen. Wir haben unseren Richter in uns selbst, den strengsten überhaupt. Sogar innerhalb unserer eignen Kultur gibt es feine Unterschiede zwischen Protestanten und Katholiken. Wir anerkennen mühelos das Problem des Gewissensnotstands und fragen uns bei Handlungen anderer, wie sie das wohl mit ihrem Gewissen vereinbaren können.
Ganz einfach: Gar nicht! Die Frage ist obsolet, denn um etwas mit seinem Gewissen vereinbaren zu können, müsste man eines haben. Es ist noch nicht einmal genuin christlich, aber es ist genuin abendländisch. Man findet signifikante Unterschiede schon zwischen den alten Griechen und den alten Römern.
Das Gewissen wird Menschen anerzogen. Bis zum Alter von ca. 3 Jahren hat ein Kleinkind kein Gewissen, es kreist nur um seine eigenen Bedürfnisse. Erst ab diesem Alter beginnt es erstaunt, empört, verärgert zur Kenntnis zu nehmen, dass es gar nicht der Mittelpunkt des Universums ist, sondern das Andere auch ihre berechtigten Bedürfnisse haben und noch dazu gar nicht zu ihm gehören. Die infantile Reaktion ist das, was man als Trotzphase beobachtet.
1. Das aufklärerische Konzept von Zivilisiertheit setzt die (psychologische) Regulationsfähigkeit voraus. Die muss gelernt werden!!! Dazu müssen die Eltern selbst regulationsfähig sein!
2. Es müssen Inhalte (= Werte) gelernt und akzeptiert werden. Es muss die Fähigkeit erlernt werden, den Inhalt von Handlungen mit dem Inhalt von Werten deckungsgleich zu machen.
3. Wenn die vermittelten Inhalte (= Werte) sch*** sind (Frauen und Ungläubige sind nichts wert, dafür aber äußeres "Ansehen") und der innere Richter entweder nie etabliert wurde oder schweigt oder unvernünftige Urteile spricht ... kommt der Müll heraus, den wir als Emanationen dieser "Kultur" leider mittlerweile alltäglich erleben müssen.
4. Ein zusätzlicher Aspekt tritt hinzu, das disruptive Ausagieren der Infantilität. Charaktereigenschaften vererben sich. Ahnenschwund trägt massiv zur transgenerationalen Festigung von Eigenschaften bei. Wenn in einer Abstammung alle P-Generationen* aus aufbrausenden Individuen mit Regulationsstörungen bestehen, findet man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit diese Eigenschaften auch in der F-Generation*'*, die wenige Jahrzehnte später zu einer P-Generation wird.
Genetisch wie kulturell unterscheiden diese Leute sich also erheblich von unserer Prägung. Das kann man nicht wegdefinieren und auch nicht umerziehen, bei erwachsenen Männern schon gar nicht.
* Parental-G.
** Filial-G.