Der Fall Familie S.

Gibt es Probleme in der Erziehung? Droht Kindesentzug oder -entführung? Wie kann man sich davor schützen? Hier könnt Ihr Euch austauschen!

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Riguang

Re: Der Fall Familie S.

Beitrag von Riguang » 18.04.2010, 10:26

steckchen hat geschrieben: Hallo Kiki,
Ich glaube, du genießt doch einen recht großen Freiraum in Deiner Familie, bestimmt mehr, als so manche Frauen in monogamen Beziehungen mit einem Türken oder Kurden haben :)
Das wird sich spätestens dann zeigen, wenn Kiki sich eines Tages in einen anderen Mann verlieben sollte oder beschließen sollte, "ihren" Mann zusammen mit den Kindern zu verlassen...ob das dann auch alles noch so kuschelig und toll sein wird? :?: :!:

LG, Riguang

steckchen
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Re: Der Fall Familie S.

Beitrag von steckchen » 18.04.2010, 12:52

Elisa hat geschrieben:Steckchen, ist nicht ganz logisch, der Mann hat doch seine Frau betrogen, die neue Frau konnte sie doch gar nicht betrügen.

Du siehst, so hat jeder eine andere Sichtweise.

LG Elisa

Und ich würde auch nicht meine Eltern besuchen, wenn sie meinen Mann nicht akzeptieren, denn der gehört doch genau zu meinem Leben wie meine Kinder oder meine Eltern.

Ich denke, so einfach ist das nicht.
Aber die Frau wußte, daß er verheiratet ist und drei Kinder hat, die alle noch unter 18 sind und ihren Vater abgöttisch lieben. Na gut, er ist kein Muslim und hätte den beiden Frauen auch keine polygame Beziehung anbieten können. Insofern ist er fein raus :lol:

Also ich würde meine Mutter immer besuchen, egal, ob sie meinen Mann akzeptiert oder nicht. Ich liebe sie ja und Sie liebt ja auch ihren süßen Enkel abgöttisch. Das hängt ja auch immer davon ab, wie die Eltern-Kind-Beziehung vorher war und wieviel Vertrauen alle ineinander haben. Das ist schon in jeder Familie anders.

LG
Steckchen
Die Liebe vernachlässigt diejenigen am meisten, die ihrer am meisten bedürfen.
(Madame de Rosemonde im Film: Gefährliche Liebschaften (Regie: Stephen Frears) 1988

Frei
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Re: Der Fall Familie S.

Beitrag von Frei » 18.04.2010, 15:21

steckchen hat geschrieben:
Elisa hat geschrieben:Steckchen, ist nicht ganz logisch, der Mann hat doch seine Frau betrogen, die neue Frau konnte sie doch gar nicht betrügen.

Du siehst, so hat jeder eine andere Sichtweise.

LG Elisa

Und ich würde auch nicht meine Eltern besuchen, wenn sie meinen Mann nicht akzeptieren, denn der gehört doch genau zu meinem Leben wie meine Kinder oder meine Eltern.

Ich denke, so einfach ist das nicht.
Aber die Frau wußte, daß er verheiratet ist und drei Kinder hat, die alle noch unter 18 sind und ihren Vater abgöttisch lieben. Na gut, er ist kein Muslim und hätte den beiden Frauen auch keine polygame Beziehung anbieten können. Insofern ist er fein raus :lol:

Also ich würde meine Mutter immer besuchen, egal, ob sie meinen Mann akzeptiert oder nicht. Ich liebe sie ja und Sie liebt ja auch ihren süßen Enkel abgöttisch. Das hängt ja auch immer davon ab, wie die Eltern-Kind-Beziehung vorher war und wieviel Vertrauen alle ineinander haben. Das ist schon in jeder Familie anders.

LG
Steckchen
Also: sie weisst, dass er schon heiratet ist, und sie schon Kinder haben, und sie schläft mit ihm? Entwerder hat sie kein Bewusstsein, oder ist sie Ethiklos. Und das, früher oder später, wird eine Unterschied machen ....

---

Ich habe die Beiträge von Anaba und Elisa sehr geschätzt: ich verstehe, was für eine Sorge sich für ihre Töchter (Frauen) machen,

und das ist von einem grossgezogenen Sichtpunkt,

und aus wahre Liebe, die nicht immer "ja" sagen kann, sondern (was auch manchmal schwieriger ist) manchmal "nein" sagen muss.

---

Ich verstehe Kikis Gefühle (!). Sie braucht eine Mutter (Archetypus), die sie so liebt, wie sie möchtet ... was oft einfach nicht möglich ist.

Natürlich hat sie danach eine schwierige Beziehung mit der Weiblichkeit, (...)

die zu einer poligamischen Beziehung führt (das heisst: zu einer Beziehung führt, wo sie den Mann einer anderen Frau genommen hat).

---

Es ist das Verhalten Frauens (in der Beziehung), das zu analisieren interessant ist.

Warum annihmt man, dass ihr Mann mit einer anderen Frau schläft?

Warum annihmt man, der Mann einer anderen Frau zu heiraten (ohnedass die erste Beziehung kaputt gegangen ist)?

(...)

[Wir haben gewusst, dass es viele Frauen (von dem gleichen Kulturkreis der Kurdin) gibt, die keine Poligamie möchten: das heisst, man annihmt nicht naturalerweise poligamische Beziehung, da sind sie normal (von der eigenen Kultur) betrachtet.

Eine Frau, die einen poligamischen Mann annihmt, hat sie etwas mit ihrem Selbstbewusstsein, das nicht wirklich klappt.]

Anaba
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Re: Der Fall Familie S.

Beitrag von Anaba » 27.06.2010, 18:25

Aber mir macht es einfach nur noch Angst, wie wir mit unserer Multikulti-Toleranz und Förderung, uns immer mehr gen Mittelalter entwickeln! :(
Genau das macht mir auch auch Angst.
Deshalb hat dieser Thread mich auch besonders beschäftigt.
Wir müssen uns gegen solche mittelalterlichen Taditionen mitten unter uns wehren.
Liebe Grüße
Anaba

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anaba@1001Geschichte.de

“Am Ende wird die Wahrheit siegen, über Ängste und gut getarnte Lügen.
Am Ende wird sich alles fügen und was jetzt am Boden liegt, wird schließlich lächelnd fliegen...“

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Elisa
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Re: Der Fall Familie S.

Beitrag von Elisa » 30.06.2010, 22:10

Never,

ganz einfach, indem wir unsere Freiheit schützen, verteidigen, aber auch die Verantwortung übernehmen, die man bei einem freien Leben trägt. Indem wir versuchen, Kinder zu selbstständigen Menschen zu erziehen, was auch nicht immer gelingt. Indem wir Grenzen setzen.

Und indem wir erkennen, dass nicht alle Menschen für ein freies Leben geschaffen sind, weil sie keine Verantwortung übernehmen können.

Indem wir uns auch nicht diese Rassistenschuhe anziehen, denn es ist absolut kein Rassismus, wenn auf der Einhaltung unserer Gesetze besteht. Es ist auch kein Rassismus, wenn man zu christlichen Werten bekennt, selbst ein Atheist kann das.
Christliche Werte sind in unserer Kultur längst nicht mehr an eine Religion gebunden.

Ich denke, man kann schon einiges tun. Man kann im kleinen Kreise aufklären, aber Du weisst ja, aus ganz kleinen Kreise werden große.

Wenn wir uns jedoch integrieren lassen, haben wir es wahrscheinlich nicht besser verdient.

LG Elisa

Stern
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Re: Der Fall Familie S.

Beitrag von Stern » 16.07.2010, 19:50

Elisa schrieb:
ganz einfach, indem wir unsere Freiheit schützen, verteidigen, aber auch die Verantwortung übernehmen, die man bei einem freien Leben trägt. Indem wir versuchen, Kinder zu selbstständigen Menschen zu erziehen, was auch nicht immer gelingt. Indem wir Grenzen setzen.
Eines deiner posts, die mir oft so aus der Seele sprechen, elisa

Kiki, mein Sohn hatte eine Grundschullehrerin, die etwa in meinem Alter war. Als wir mal nen Kaffe trinken waren hat sie mir den Kopf gewaschen und ich habe es nie vergessen. Mein Sohn war damals schon dabei, die Grenzen, die er bei mir nicht gefunden hat (ich wollte ihn eben auch in allem unterstützen) in der Schule zu suchen und natürlich dann auch dort zu brechen.

Diese Lehrerin hat mir mit deutlichen Worten klar gemacht, dass Kinder immer Grenzen brechen und dass es auch niemals Eltern geben wird, die etwa keine Grenzen kennen für ihre kids, sie glauben nur nicht, dass die Kinder eben diese Grenzen jemals brechen könnten, das Unvorstellbare tun.

Das ist mir eingefallen als ich das hier von dir las:
ich habe nie geschrieben, dass ich meine Tochter dazu ermutige, Zweit- oder Drittfrau zu werden! Ich habe nur geschrieben, dass ich sie IMMER unterstützen werde, bei allem, was sie tut - ob sie die einzige Frau in einer monogamen Beziehung wird oder eine von mehreren in einer polygamen, ob sie sich scheiden lässt oder glücklicher Single bleiben will oder ob sie meinetwegen ins Kloster geht! Weil sie mein Kind ist und ich sie liebe und sie NIEMALS verstoßen könnte, weil mir ihr Leben nicht in den Kram passt - so wie ich es bei meiner eigenen Mutter erleben musste. Das ist ein Unterschied!
Ich dachte, dieses Kind wird eines Tages deine Grenze finden und es wird diese Grenze überschreiten (von der du heute vielleicht noch gar nicht weißt, dass du sie hast). Sie wird dann vielleicht tun, was du nicht ertragen kannst, so wie eventuell deine Mutter deine Art zu leben nicht ertragen kann? Was tust du, wenn deine Kinder diesen einen Weg suchen (unterbewusst), den du nicht akzeptieren kannst, wenn sie das Leben wählen, dass dein Horror wäre. Es wäre evtl. die Fortsetzung einer Familiengeschichte?

Ich kann ja nicht wissen, ob an meinen Gedanken was Wahres ist, aber fest steht, du hast die Lebensform gewählt, die deiner Mutter das Abscheuliche schlechthin scheint. Was tust du, wenn deine Kinder das auch machen?

Das hat maram geschrieben
von maram » 15.04.2010, 19:35
die kinder werden ihr mit zunehmenden alter schon sagen wie sie dies alles finden.
meine kinder sind grad in der pubertät und die nehmen kein blatt vor den mund, wenn sie mich kritisieren.
kinder wollen keine aussenseiter sein; sie wollen mit der gesellschaft leben und nicht gegen sie.
kiki wird das noch sehr zu spüren bekommen.
diese kritik wird viel härter zu ertragen sein als unsere hier im forum.
dein verhalten liebe kiki kann sogar dazu führen, dass sich deine kinder von dir abwenden werden.
lg
maram
Bitte Kiki, ich glaube maram hat damit recht. Auch wenn das alles nicht so wäre, allein die sonstige Situation, der Horror der Kindesentführung durch die eigene Mutter – die Oma entführt ihr Enkel, alle bangen um das Leben der Kleinen. Das ist doch für den „stärksten Ochsen“ der Moment, an dem er (in deinem Falle du) psychologische Unterstützung braucht. Hinter all dem steckt doch etwas (Mutter / Tochter Verhältnis usw.) mit Wiederholungsgefahr – zumindest könnte es so sein. Kein Kind hat so etwas verdient, sei es klein oder groß, du hast das nicht verdient und auch deine Kinder nicht.

Wahrscheinlich alles sinnlos, was wir hier schreiben, wir verstehen dich eben einfach nicht – aber evtl. ist es doch nicht so einfach abzutun.

Wie auch immer, liebe Grüße, Stern

Kiki
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Re: Der Fall Familie S.

Beitrag von Kiki » 18.07.2010, 08:22

Hallo Stern,
klar kann es passieren, dass Kinder irgendwann Grenzen überschreiten und natürlich habe auch ich persönliche Grenzen wo ich sage, okay bis hier hin und nicht weiter! Aber ich kann mir nichts vorstellen, was so schrecklich ist, dass ich meine Kinder gleich verstoßen würde. Dazu müsste schon verdammt viel passieren und damit meine ich jetzt nicht einfach einen alternativen Lebensstil, der mir nicht passt. Vielleicht wenn eines meiner Kinder zum Mörder oder Vergewaltiger würde. Aber selbst dann wäre ich mir nicht sicher, ob ich es übers Herz bringen würde, mich endgültig und für immer abzuwenden. Ich wäre natürlich am Boden zerstört und verzweifelt. Ich will gar nicht darüber nachdenken, was da in betroffenen Eltern vorgehen muss.

Es stimmt auch nicht, dass unsere Kinder Außenseiter sind, wie spekuliert wurde. Sie sind alle sehr aufgeschlossen, haben viele Freunde - auch Deutsche natürlich. Sie gehen ganz offen damit um, wie wir leben und schämen sich nicht dafür. Wieso sollten sie auch?
Unser Großer geht seit einem Jahr aufs Gymnasium, kommt jetzt nach den Ferien in die 6. Klasse. Klar hatte ich im Vorfeld leise Bedenken, wie man ihn an der neuen Schule aufnimmt, weil diese Schule bei weitem nicht so multikulturell ist, wie unsere Grund- und Hauptschule. Aber er hat sich sehr schnell eingelebt und neue Freunde gefunden - obwohl er nie ein Geheimnis daraus macht, wie wir leben.

Wegen der psychologischen Hilfe, die du ansprichst: Meine Tochter bekam nach der Entführung sehr intensive Betreuung durch eine Kinderpsychologin. Mittlerweile geht sie nur noch ein bis zweimal im Monat hin.


LG Kiki
Wir sind nicht auf der Welt, um so zu sein, wie andere uns haben möchten.

Frei
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Re: Der Fall Familie S.

Beitrag von Frei » 18.07.2010, 17:38

Leztes Buch von Ayaan Hirsi Ali (Ich bin eine Nomadin) spricht über Poligamie auch. Sehr interessant, falls man sich sowhol für die Psychologie der Kindheit, als auch für Menschenrechte der Frauen und Zivilisation/Illuminismus interessiert. Herzliche Grüsse.

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