Elisa schrieb:
ganz einfach, indem wir unsere Freiheit schützen, verteidigen, aber auch die Verantwortung übernehmen, die man bei einem freien Leben trägt. Indem wir versuchen, Kinder zu selbstständigen Menschen zu erziehen, was auch nicht immer gelingt. Indem wir Grenzen setzen.
Eines deiner posts, die mir oft so aus der Seele sprechen, elisa
Kiki, mein Sohn hatte eine Grundschullehrerin, die etwa in meinem Alter war. Als wir mal nen Kaffe trinken waren hat sie mir den Kopf gewaschen und ich habe es nie vergessen. Mein Sohn war damals schon dabei, die Grenzen, die er bei mir nicht gefunden hat (ich wollte ihn eben auch in allem unterstützen) in der Schule zu suchen und natürlich dann auch dort zu brechen.
Diese Lehrerin hat mir mit deutlichen Worten klar gemacht, dass Kinder immer Grenzen brechen und dass es auch niemals Eltern geben wird, die etwa keine Grenzen kennen für ihre kids, sie glauben nur nicht, dass die Kinder eben diese Grenzen jemals brechen könnten, das Unvorstellbare tun.
Das ist mir eingefallen als ich das hier von dir las:
ich habe nie geschrieben, dass ich meine Tochter dazu ermutige, Zweit- oder Drittfrau zu werden! Ich habe nur geschrieben, dass ich sie IMMER unterstützen werde, bei allem, was sie tut - ob sie die einzige Frau in einer monogamen Beziehung wird oder eine von mehreren in einer polygamen, ob sie sich scheiden lässt oder glücklicher Single bleiben will oder ob sie meinetwegen ins Kloster geht! Weil sie mein Kind ist und ich sie liebe und sie NIEMALS verstoßen könnte, weil mir ihr Leben nicht in den Kram passt - so wie ich es bei meiner eigenen Mutter erleben musste. Das ist ein Unterschied!
Ich dachte, dieses Kind wird eines Tages deine Grenze finden und es wird diese Grenze überschreiten (von der du heute vielleicht noch gar nicht weißt, dass du sie hast). Sie wird dann vielleicht tun, was du nicht ertragen kannst, so wie eventuell deine Mutter deine Art zu leben nicht ertragen kann? Was tust du, wenn deine Kinder diesen einen Weg suchen (unterbewusst), den du nicht akzeptieren kannst, wenn sie das Leben wählen, dass dein Horror wäre. Es wäre evtl. die Fortsetzung einer Familiengeschichte?
Ich kann ja nicht wissen, ob an meinen Gedanken was Wahres ist, aber fest steht, du hast die Lebensform gewählt, die deiner Mutter das Abscheuliche schlechthin scheint. Was tust du, wenn deine Kinder das auch machen?
Das hat maram geschrieben
von maram » 15.04.2010, 19:35
die kinder werden ihr mit zunehmenden alter schon sagen wie sie dies alles finden.
meine kinder sind grad in der pubertät und die nehmen kein blatt vor den mund, wenn sie mich kritisieren.
kinder wollen keine aussenseiter sein; sie wollen mit der gesellschaft leben und nicht gegen sie.
kiki wird das noch sehr zu spüren bekommen.
diese kritik wird viel härter zu ertragen sein als unsere hier im forum.
dein verhalten liebe kiki kann sogar dazu führen, dass sich deine kinder von dir abwenden werden.
lg
maram
Bitte Kiki, ich glaube maram hat damit recht. Auch wenn das alles nicht so wäre, allein die sonstige Situation, der Horror der Kindesentführung durch die eigene Mutter – die Oma entführt ihr Enkel, alle bangen um das Leben der Kleinen. Das ist doch für den „stärksten Ochsen“ der Moment, an dem er (in deinem Falle du) psychologische Unterstützung braucht. Hinter all dem steckt doch etwas (Mutter / Tochter Verhältnis usw.) mit Wiederholungsgefahr – zumindest könnte es so sein. Kein Kind hat so etwas verdient, sei es klein oder groß, du hast das nicht verdient und auch deine Kinder nicht.
Wahrscheinlich alles sinnlos, was wir hier schreiben, wir verstehen dich eben einfach nicht – aber evtl. ist es doch nicht so einfach abzutun.
Wie auch immer, liebe Grüße, Stern