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von heartbeat » 30.07.2015, 22:12
Nach Jahren sage ich schnell mal ein liebes "Hallo" in die Runde der Anwesenden,
um dann auch gleich wieder zu verschwinden, da ich mich wegen zu vieler anderer Aufagebn nur noch höchst selten lesend hier aufhalte.
Ich habe mich jetzt bis Seite 13 durch diesen Thread gelesen und weiß deshalb nicht, ob schon jemand geschrieben hat, was ich - zusätzlich zu allen hier oft wiederholten und sehr differenzierten Antworten und Ratschlägen - zu bedenken geben möchte:
Belghazi will es auf einen Versuch ankommen lassen, ob diese "Beziehung" klappen kann oder nicht, und für dieses Experiment, für das sie sich natürlich einen guten Ausgang erhofft, scheint es "nur" die Möglichkeit einer schnellen Heirat zu geben.
Ich habe auch eine Bezzi-Ehe hinter mir (liegt jetzt schon ein paar Jahre zurück) - mit viel Vorwissen über Bezness (!) - und möchte hier jetzt über meine unerwarteten, unangenehmen Begleitumstände keine Details erzählen. Nur soviel: ich habe ihn nicht nach D geholt, er war schon hier als Asylbewerber.
WICHTIG ist mir zu sagen, dass ich nach meiner Scheidung vor 6 Jahren bis zum Lebensende VERSORGUNGSAUSGLEICH für den Mann zahlen muss (der seit 2009 wieder in seiner Heimat lebt), weil er nur wenig verdient hat in den Jobs, die er hier nur kriegen konnte (trotz nachgewiesenem Unistudium und 5jähriger Gymnasial-Lehrtätigkeit mit guten Zeugnissen). Da er in den Jobs in D im Verhältnis zu mir viel weniger verdiente (er war sehr fleißig, aber es waren nur Tätigkeiten im Niedriglohnsektor, Zeitarbeit usw.) und auch mit seiner Qualifikation hierzulande nichts Entsprechendes arbeiten und verdienen konnte, war er schnell frustriert, weil ja kein Geld für die Familie in der Heimat dabei rüberkam und er auch für sich keine Aufstiegschancen sah.
(Nebenbei:
Dazu musste er erleben, dass seine Ehefrau mehr verdiente in einem angesehenen Beruf.
Das war sicher auch nicht leicht zu ertragen für einen Mann, bei dem in der Herkunftsgesellschaft so etwas ein Unding ist. Jedenfalls führten bei ihm Frust und Ungeduld dazu, dass er bald anfing, Geschäfte abseits der Legalität zu versuchen - mit entsprechenden Konsequenzen.
ER hatte die Situation, die hier auf ihn wartete, auch völlig falsch eingeschätzt und war ihr nicht gewachsen! Er hatte wohl auch, wie so viele, ein Land erwartet, in dem Milch und Honig fließt (tut es ja auch im Vergleich, aber es reichte trotzdem nie, um auch noch alle Daheimgebliebenen zu alimentieren), zumindest, was Arbeitsmöglichkeit und -verdienst anbelangt.
Zu meinem Glück lebte er seinen Frust nicht gegen mich aus, wie man es leider oft erlebt - denn spätestens da werden dann neben der Ehefrau, auch schon vorhandene Kinder zu schwer Leidtragenden!)
Was ich aber sagen wollte:
Macht man mal das "Experimentchen" einer solchen Heirat und es geht schief, hat man durch die Eheschließung u. U. etwas davon bis zum Lebensende, denn Versorgungsausgleich kann man nicht durch Ehevertrag umgehen. Ohne dass das geregelt ist, wird in D keine Scheidung ausgesprochen. Mit anderen Worten: Es kann einen auch in finanzieller Hinsicht teuer zu stehen kommen - lebenslänglich.
Ich hätte das Geld jetzt gerne meinen Kindern oder Enkeln zukommen lassen, denn es ist schon nach 4,5 Jahren Ehe, wie bei mir, nicht ganz unerheblich, was mir abgezogen wird zum Aufbau einer Rente für meinen Bezzi-Exmann.
Damit ziehe ich mich wieder zurück und wünsche Belghazi und allen Mitlesenden, die es sonst betrifft, Licht im Nebel der Verliebtheit und klaren Verstand für ihre Entscheidungen und Schritte!
heartbeat
Bedenke: Nicht zu bekommen, was man will, ist manchmal ein großer Glücksfall! Dalai Lama