Evelyne hat geschrieben:Das ist einfach zu beantworten: Sie haben Angst davor, dass Ihre "Opfer" etwas über sie erfahren könnten. Eine "Unbedarfte" wird immer wieder von Habibi / Askim hören, dass diese oder jene Familie "schlecht" ist und dass sie besser nicht mit ihnen reden sollte, sobald sie beobachten, dass man mit anderen (Nachbarn, anderen Deutschen etc.) Kontakt hat. Und genau das sagt jeder Beznesser über andere Beznesser-Familien. So wollen sie verhindern, dass man etwas erfährt und der Schwindel zu früh auffliegt.
Richtig!!
Und es ist das fehlende Selbstbewusstsein und der ausgeprägte Minderwertigkeitskomplex von denen!
Mein "Möchtegern-Beznesser" in Tunesien hat mir Mittags auch sagen können, was ich im Hotel auf dem Frühstückstablett hatte.
Wann mein Frühstück gekommen ist, dass ich einen Bademantel trug und wieviel Trinkgeld ich dem Zimmerkellner gegeben habe.
Denn der "Serveur" vom Room Service war ein Freund von ihm....habe ich dann erfahren.
Auch wurde mir vorgeworfen, dass "man(n)" mich im Carrefour-Supermarkt gesehen hat (alleine!!)(und ich nicht die ganze Zeit bei ihm bin, in der Medina im Geschäft und höre mir stupides Gelaber an und wie Touristen mit Genital-Ausdrücke betitelt werden, nur weil sie nichts kaufen möchten) und ein Freund, der Taxifahrer ist, hat mich in der Zone Touristique an der Uferstrasse entlang laufen sehen! So ein Skandal aber auch!!
Als ich mit Leuten aus dem Hotel mal aus einem Taxi stieg um am Rand der Medina in ein Cafe zu gehen, wurde mir später gesagt,
dass er einen Anruf bekommen hat von einem Freund, der ihm genau gesagt hat, dass ich mit einem Mann und zwei Frauen aus einem Taxi gestiegen bin und wir in das besagte Cafe gegangen sind.
Er wollte mich nicht alleine einen Ausflug nach Monastir machen lassen. Den habe ich aber dennoch gemacht. Hin per Louage und zurück mit dem Zug.
Bekam genaue "Anweisungen" von dem grünen Jungen, was ich zu sagen hätte...irgendwas mit...xxx tunsi...und was ich nicht zu sagen habe. Am bestem sollte ich mit niemandem reden.
Auch sollte ich nicht das deutsche Ehepaar besuchen, welches in dem Ort eine Mini-Golf-Anlage betreibt, denn die würden "Sabotage" machen und schlecht über ihn reden.
Meine Frage, ob sie ihn denn persönlich kennen und er sie, verneinte er.
Im Ort selber wollte er mir vorschreiben, in welches Geschäft ich nicht gehe, weil "nix gute Leute" und der und der habe seinem Freund den Finger gebrochen...bla bla bla....
Großes Getöse gab es mal, als der "Großhändler" mit neuer Ware in die Medina kam und an die Geschäfte verkauft hat.
Ich wollte mir nur mal eine Tasche von dem Großhändler genauer anschauen, mehr nicht, und als der Großhändler um die Ecke war, ging es los
"Waas fragst Du ihn? Haben wir hier auch Taaaaschen? "
Laut wurde er mal, als ich einem älteren und behinderten europäischen Mann, mit dem wir uns ein Taxi teilten, beim Ausstieg aus dem Taxi behilflich sein wollte.
"Waaas massuuu?"
"Helfen!"
"Waaas häälfään?"
"Halt die Schnauze"
"Waaaas???"
Ich kannte den Mann vom sehen, er kam täglich in die Thalassa-Abteilung von meinem Hotel, wir grüßten uns.
Er kannte ihn auch, denn der Mann lebte mehrere Monate im Jahr im Hotel de Medina.
Die kennen da wirklich ALLE Leute, die dort überwintern und können auch sagen, wer in welchem Hotel wohnt und wie lange und ob jemand ein Appartment hat und wie oft er schon da war.
Das ist teilweise sehr erschreckend!!
Als der Mann ausgestiegen ist, habe ich "meinen" Bezzie gefragt, ob er auch so einen Aufstand gemacht hätte, wenn ich einem älteren tunesischem Mann geholfen hätte. Antwort war doch tatsächlich NEIN!!
Ich sagte, wahrscheinlich hätte der tunesische Invalide noch seine Hand aufgehalten und Du wärst später zu ihm hin gegangen und hättest Deine Provision abkassiert!!
Gegenüber des Geschäftes in der Medina, wo mein Bezzie seinen Tag verbracht hat ("Schaaatz, isch abbe jooob, isch abeit Medina. Abber is Kriiiese, nix viel abeit und nix viel Geld") hatte ein Italiener eine große Wohnung gekauft und diese ausgebaut.
Den Italiener habe ich dann am vorletzten Tag meines Urlaubs kennengelernt.
Die Details über seine Wohnung kannte ich vorher schon.
Wie groß, welche Einrichtung, wie die Familie heisst, woher sie in Italien kommt, dass er Arzt ist, wie oft sie nach Tunesien kommen, was umgebaut wurde etc.
Ich habe den Italiener gefragt, ob es ihm kein Unbehagen bereitet, dass die Leute hier alle Details wissen, obwohl sie null damit zu tun haben.
Seine Antwort war, dass ihm das bewusst ist und das dies zu den negativen Seiten der tunesischen Mentalität gehört, aber er keine Angst hat, dass ihm die Wohnung ausgeraubt wird.