Anoukk hat geschrieben:ja, und was wenn der Vater gestorben ist? Was wenn man nicht weiss wo sein Vater lebt weil er in Kinderjahren abgehauen ist?
Alles liegen lassen, ihn aufsuchen, damit man einen Menschen den man 10 Jahre nicht gesehen hat fragen kann "dürfen wir?".
Und doch, keinen Kontakt zum Lebenden Vater zu haben ist möglich, habe ich selbst zwei Jahre lang erlebt.
Deshalb sagte ich auch, meine Mutter ist mein Awi.. also braucht er ihren Zuspruch, ihren Segen.
Strauss, sehr schön geschrieben!
Wenn der Vater gestorben wäre, ist dies eine andere Ausgangslage, hier aber NICHT der Fall, oder?
De Fakto ist der Vater da. Und wenn er sagt er habe KEINEN Kontakt dann glaube ich zumindest dies NICHT, weil es kulturell so nicht vorgesehen ist. Wenn der ägyptische Vater die Familie verlässt, dann ist es so, dass er die Kinder mitnimmt, wenn sie mehr als 2-jährig sind, weil sie rechtlich ihm zustehen, ganz klar definiert. Dass ein Vater einen SOHN einfach so verlässt, ist sowieso nochmals ein bisschen unglaubwürdiger,wird nicht so gehandhabt, da gibt es nichts dran zu rütteln.
Dass Du als Schweizerin keinen Kontakt mehr hattest zu Deinem lebenden Vater, das ist eben GENAU DAS, was ich gemeint habe in meinem vorhergehenden Post. Da dies offensichtlich nicht angekommen ist, versuche ich es mit der bildlich-untermalten Version bezüglich Subsahara-Afrika:
Mit der weissen Brille auf Afrika gerichtet wirst Du nie vermögen,es zu verstehen.
Was bei uns manchmal durchaus usus ist und von der Gesellschaft toleriert wird (nämlich beispielsweise, seine Eltern aus seinem Leben auszuschliessen) ist in anderen Regionen dieser Welt UN-VOR-STELL-BAR.
Strauss
Danke für die Komplettierung...natürlich gehören diese Diskussionspunkte auch dazu, zur väterlichen Diskussion zu den Hochzeitsmöglichkeiten. Schön gesagt, wie Anoukk schon andächtig angemerkt hat...