Zur Geschichte 284

Lest die wahren Bezness-Geschichten auf unserer Webseite und diskutiert in dieser Rubrik darüber mit den betroffenen Frauen. Hier bitte nur über die veröffentlichten Geschichten schreiben und bitte nur ein Thema zu jeder Geschichte eröffnen!

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Evelyne
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Zur Geschichte 284

Beitrag von Evelyne » 22.12.2013, 12:27

Und hier ist die Weihnchtsgeschichte 2013. Es ist eine Geschichte, die mir damals sehr zu Herzen ging.
Nein, es ist keine Bezness-Geschichte, aber sie soll junge Frauen warnen, in einem Land leben zu wollen, in dem eine Frau nichts bedeutet und ein Menschenleben nur Schall und Rauch ist.
Bild
Ich wünsche Euch allen ein schönes Weinachtsfest.
Evelyne
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Ursi
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Re: Zur Geschichte 284

Beitrag von Ursi » 03.01.2014, 14:07

Unvorstellbar . Es macht betroffen , stumm . In Geschichten die im Mittelalter spielen , liest man solchen Umgang mit Menschen und ist froh , dass diese Zeiten sehr weit entfernt sind . Dass es in gewissen Teilen der Welt immer noch so zu und her geht ist furchtbar .

Moppel
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Re: Zur Geschichte 284

Beitrag von Moppel » 03.01.2014, 17:55

Unglaublich.
"Allah hat das so gewollt" ist die Übliche Ausrede der Mohammedaner wenn sie wieder einmal
zu
-faul
-dumm
-bequem
-gleichgültig
waren einem Missstand ab zu helfen.
Moppel

Candy
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Re: Zur Geschichte 284

Beitrag von Candy » 04.01.2014, 15:06

Liebe Evelyne,

danke für diese traurige Weihnachtsgeschichte.
Sie ist genauso ergreifend, wie unvorstellbar grausam.
Mir fehlen einfach die Worte und mir tun die Kinder der toten Mutter sehr leid, die nur durch dämliche Glaubensgesetze ihre Mutter verloren haben.
Ein Gott, ob er nun Allah heisst oder sonst wie, hat so etwas ganz sicher nicht gewollt.

Wie will und wird man ihnen jemals erklären, was mit ihrer Mutter geschah, dass sie quasi vom eigenen Mann, dem Kindesvater selbst, ermordet wurde?
Sicher wird man ihnen niemals die Wahrheit erzählen, bestimmt nicht, denn Alllah hat es so gewollt!

Tatsächlich erinnert mich diese Geschichte auch an unser Mittelalter, genau so wie Ursi es bereits geschrieben hat.
Alles geschah damals im Namen (unter dem Deckmantel) Gottes, bzw. der Bibel weil sich unsere Kirche zu nutzen machte,
dass die Bibel bis dato in Latein geschrieben war.
Entsetzlich, dass viele Allah-Gläubigen noch immer in IHREM Mittelalter feststecken und leider für nichts, rein gar nichts anderes empfänglich sind.

Ich frage mich auch, wie geht man als "Zaungast" damit um, wenn man dazu verdammt ist,
so etwas quasi als "Zeuge" stillschweigend miterlebt, miterleben muss, ohne nur das Geringste für das "Opfer" tun zu können?
Es muss doch wie ein Albtraum, eine innere Qual, ein hin und hergerissen sein,
so einem schrecklichen Geschehen hilflos zu sehen/hören zu müssen?
Wie verarbeitet man so etwas, kann man das überhaupt jemals verarbeiten?

Auch darüber sollten die Frauen ganz kräftig nachdenken, die vor Liebe blind, mit ihrem Habibi in so einem Land leben wollen.
Ich hoffe, dass sehr viele Frauen, die vorhaben ins Land ihrer grossen Liebe, ins Land ihrer Träume von tausend und einer Nacht gehen wollen,
-im Moment noch total blind vor Liebe sind- diese Geschichte besonders aufmerksam lesen, sich jedes Wort einzeln durch den Kopf gehen lassen
und hoffentlich beginnen endlich einmal nachzudenken.
Vielleicht stellen sich die Leserinnen, die dorthin auswandern möchten, beim Lesen dieser Geschichte auch einmal die Frage,
was ist, wenn mir genau das Gleiche geschieht,
was ist, wenn ich selbst einmal Blut brauche, sei es durch einen Unfall, eine Krankheit etc.

In diesem Sinne,

liebe Grüsse
Candy
Liebe Grüsse
Candy
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Wer alles glaubt hat aufgehört zu denken (v.R.J.-M.)

brighterstar007

Re: Zur Geschichte 284

Beitrag von brighterstar007 » 04.01.2014, 19:22

Ihr Lieben,

aus unserer heutigen Sicht ist es ganz sicher traurig und mittelalterlich - für die dortige Kultur -insbesondere auf dem Land- ist es
wohl normal. Das soll nicht bedeuten, dass frau sich damit abfinden soll. Es ist aber ein unglaublicher Kraftakt, denn meiner Meinung braucht
sie für diesen Kampf die uneingeschränkte Liebe und beständige Unterstützung ihrer Familie und ob die zu bekommen ist ?

Ich selbst habe fast alles aus eigener Erfahrung erlebt - ausser, dass mein afrikanischer Ex-Mann mich damals durch herbeirufen einer
Krankenschwester ? (wenn es denn eine war/ Kind des Arztes, in dessen Haus ich unserer erstes Kind bekam, welches wenige Monate später starb)
einige Stunden nach der Niederkunft das Leben rettete. Zwei kürbisgroße Blutgerinnsel traten bei Druck auf meinen Bauch aus meinem Unterleib
aus, meine Lippen waren blau. Eine Nacht durfte ich noch ausruhen, dann wurde ich ohne weitere medizinische Behandlung entlassen....

Mit dem Blut hatte ich vor Jahren in Germany eine dramatische Erfahrung mit meiner Schwester, die vor einem arabischen Geschäft fast tot auf dem Asphalt lag.
Später wollte ich die Iso-Matte, die ich zufällig kurz zuvor gekauft hatte in besagtem Laden abwaschen, da wir sie darauf gebettet hatten, worauf die
Männer es nicht erlaubten. Ich fand es merkwürdig, dachte mir aber schon, dass es "religiöse" Motive sein könnten. Sie hat letztendlich
durch Gebet überlebt - und die Kunst der Ärzte.

Liebe Grüße

Brighterstar

Evelyne
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Re: Zur Geschichte 284

Beitrag von Evelyne » 04.01.2014, 19:49

Wenn man im Namen der Religion einer Gebärenden die lebensrettende Hilfe verweigert,
dann ist das Mord für einen grausamen Glauben.
Candy, ich habe in TN einige solcher Geschichten miterleben müssen. Geschichten, die ein Tourist niemals mitbekommt.
Als ich nach Jahren diesem Land den Rücken kehrte, war ich nicht mehr der Mensch, der ich war, als ich in dieses Land zog.
Evelyne
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Zwoelfe
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Re: Zur Geschichte 284

Beitrag von Zwoelfe » 06.01.2014, 04:58

Danke für das Einstellen dieser Geschichte .

Ich schicke voraus , dass ich persönlich nie in einem arabischen Land war - auch nicht als Urlauberin . Mit hat das , was ich hier in Deutschland - teilweise aus beruflichen Gründen - gesehen habe , vollständig gereicht, um gar nicht erst in die Gefahr zu geraten , solche Länder aufzusuchen .

Bei der Einstellung des Ehemannes und der Familie hat die junge Frau Glück gehabt , dass sie überhaupt ins Krankenhaus gekommen ist ...

Hier in Deutschland , auch im Jahre 2014 wäre die Wahrscheinlichkeit groß gewesen , dass sie erst gar nicht ins Krankenhaus gekommen wäre . Diese Mentalität des Bäckers findet sich hier in Deutschland bevorzugt in diesen Straßenzügen , in die selbst die Polizei nicht mehr hinein geht und selbst die Rettungssanitäter nur "mit Panzerbegleitschutz" . Jede größere Stadt hat diese Straßenzüge .

Der Grund , warum besonders Frauen nicht in Krankenhäuser dürfen , ist simpel : der westliche Staat setzt sich über das Bestimmungsrecht des Ehemannes hinweg . Hier hätte die junge Frau die Infusion bekommen - auch gegen den Willen des Mannes ... das gilt es zu verhindern . Solche Frauen gehen auch nicht zur Vorsorge - daher weiß niemand was von der Schwangerschaft . Verreckt sie bei der Geburt auf dem Küchenstisch , wird aus der Heimat eine Nachrückerin geholt , die ihren Platz einnimmt - der Deutsche wird schon nichts merken - mit Kopftuch sehen die eh alle gleich aus .

Frauen in diesen Stukturen dürfen fast nie zum Arzt - bei schwerer häuslicher Gewalt muß der Ehemann zumindest mit "Unannehmlichkeiten" rechnen - egal wie oft die Frau beteuert , die Treppe runter gefallen zu sein ... bei "Kind aus dem Bauch treten" - der Ehemann entscheidet über Anzahl , Leben und Tod der Kinder - könnte es vielleicht eine Anzeige geben .

Ich breche hier besser ab .

Und ja , viele von ihnen sind mittlerweile Deutsche ... das ist noch ein lohnendes Geschäft , wenn sie verreckt , da die Nachrückerin gleich in die deutsche Staatsbürgerschaft einreist . Und natürlich weiß "der Staat" das , kann/will/soll aber nicht unternehmen .

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... ach ja , nach 30 Jahren "deutscher" Erfahrungen bin ich auch nicht mehr die , die ich einst war ...
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Re: Zur Geschichte 284

Beitrag von furiosa » 06.01.2014, 13:54

Zwoelfe hat geschrieben:
... Solche Frauen gehen auch nicht zur Vorsorge - daher weiß niemand was von der Schwangerschaft . ...
In Österreich ist eine der Voraussetzungen für den Bezug des Kinderbetreuungsgeldes, dass die Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen durchgeführt wurden, die auch Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft beinhalten. Gibt's das in Deutschland nicht, oder so was Ähnliches?

Zwoelfe
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Re: Zur Geschichte 284

Beitrag von Zwoelfe » 06.01.2014, 15:20

furiosa hat geschrieben:
Zwoelfe hat geschrieben:
... Solche Frauen gehen auch nicht zur Vorsorge - daher weiß niemand was von der Schwangerschaft . ...
In Österreich ist eine der Voraussetzungen für den Bezug des Kinderbetreuungsgeldes, dass die Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen durchgeführt wurden, die auch Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft beinhalten. Gibt's das in Deutschland nicht, oder so was Ähnliches?

Keine Ahnung wie das hier ist ... ist eh unwichtig , wenn der hier angesprochene Personenkreis von vorne herein gar nicht die Absicht hat , das zu beantragen - weil man sich ja damit westlichen Gegebenheiten unterwirft - oder eben im Nachhinein einen Anwalt beschäftigt , der schon irgendwas zurecht dengelt ... man ist echt verwundert , wie gut sich diese Menschen mit den deutschen Rechssystem auskennen und was die so alles durchkriegen . Und wenn es denn auch noch ein Mädchen ist , was geboren wurde , unterliegt die ja der Schulpflicht , was unbedingt vermieden werden muß ... ich sage nur : westlich . Wie gesagt , die Kreativität ist enorm , die Familie groß , speziell die Ansprüche der Frauen sind sehr gering . Man darf sie nicht hungern oder frieren lassen - ein Brot am Tag macht satt und von Pelzmäntelm gegen Kälte ist auch nicht die Rede . Da kann man auf Staatsknete gern mal verzichten , wenn die an unangenehme Bedingungen geknüpft ist . Die Frau kann z.B im "Bäckerladen" als kostenlose Arbeitskraft mitmachen , sie kann schwarz putzen gehen ... der Fantasie ist keine Grenze gesetzt .

Natürlich ist das eine Minderheit , die das so macht - aber dass das hier überhaupt möglich ist und wenn es auffliegt , nicht geahndet wird - das haut mich immer wieder um .

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Re: Zur Geschichte 284

Beitrag von Zwoelfe » 06.01.2014, 15:26

Nachtrag : zur Not geht eine schwangere Verwandte unter verschiedenen Namen zu zwei Ärzten - die Einführung von biometrischem Pass und Gesundheitkarte mit Bild kommt nicht von ungefähr - noch besser wäre Fingerabdruck oder DNA , um Mißbrauch zu verhindern .

Ich weiß , dass ist jetzt ein wenig off toppic geraten .

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Anaba
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Re: Zur Geschichte 284

Beitrag von Anaba » 06.01.2014, 15:29

Natürlich ist das eine Minderheit , die das so macht - aber dass das hier überhaupt möglich ist und wenn es auffliegt , nicht geahndet wird - das haut mich immer wieder um .
Ich denke auch, dass es sich um eine Minderheit handelt.
Denn letztendlich verzichtet keiner auf Geld.
Wenn der Aufenthalt sicher ist und alles geregelt, kann hier doch jeder leben, wie er möchte.
Leider greift kein Mensch ein, wenn viele Migranten hier leben, wie sie wollen, wie sie es oft in der Heimat oft nicht mal dürfen.
Wie Zwoelfe schon schreibt, clevere Anwälte, Sozialarbeiter oder, wie in Berlin, Stadtteilmütter helfen in jeder Lebenslage.
In Deutschland ist alles möglich, das habe ich in vielen Jahren lernen müssen und es ist nicht besser geworden, im Gegenteil.
Liebe Grüße
Anaba

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Am Ende wird sich alles fügen und was jetzt am Boden liegt, wird schließlich lächelnd fliegen...“

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Re: Zur Geschichte 284

Beitrag von Franconia » 06.01.2014, 15:37

Es gibt hier ein Untersuchungsheft für Kinder (bis glaub 16 Jahren inzwischen) laut dem in bestimmten Abständen gewisse Untersuchungen durchgeführt und ins Heft eingetragen werden müssen.
Bei der Anmeldung im Kindergarten oder der Einschulung sollte das Heft dann vorgelegt werden. Ob es allerdings negative Folgen für die Eltern hat wenn diese Kontrolluntersuchungen kann ich dir nicht sagen. Denn für Kindergarten reicht im Zweifel auch ein einfaches aktuelles ärztliches Attest, was bescheinigt, dass das Kind frei von ansteckenden Krankheiten ist und für die Einschulung gibt es, wenn man die U-Untersuchungen nicht macht/hat beim Gesundheitsamt eine sogenannte Einschulungsuntersuchung.

Während der Schwangerschaft besteht keine Verpflichtung zur regelmäßigen Vorsorge, sprich, wenn eine Frau diese Termine (aus welchem Grund auch immer) nicht wahr nimmt gefährdet sie zwar möglicherweise sich und ihr ungeborenes Kind, es hat aber keinerlei Auswirkungen auf den Bezug vom Elterngeld, Kindergeld oder sonstigen Sozialleistungen nach der Geburt.
Wenn die Guten nicht kämpfen, werden die Schlechten siegen. (Platon)

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Re: Zur Geschichte 284

Beitrag von Anaba » 06.01.2014, 17:45

Ob es allerdings negative Folgen für die Eltern hat wenn diese Kontrolluntersuchungen kann ich dir nicht sagen.
Wenn ich höre, dass Kinder verhungern und lange nicht zur Untersuchung waren, dann verstehe ich dieses System nicht.
Solche Untersuchungen müssten Pflicht sein und evtl. sogar an den Bezug von Kindergeld gekoppelt werden.
Dann könnte manche Vernachlässigung aufgedeckt werden.
Wenn es um Geld geht bekommen einige sicher eher den Hintern hoch und bringen ihr Kind zum Arzt.
Traurig, aber leider nötig.
Liebe Grüße
Anaba

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Re: Zur Geschichte 284

Beitrag von Franconia » 06.01.2014, 17:58

Anaba hat geschrieben:Solche Untersuchungen müssten Pflicht sein und evtl. sogar an den Bezug von Kindergeld gekoppelt werden.
Dann könnte manche Vernachlässigung aufgedeckt werden.
Es war vor einigen Jahren mal etwas in dieser Richtung im Gespräch, ist inzwischen allerdings wieder in irgendwelchen Schubladen zum Staubfänger geworden. Das Gegenargument war, wenn ich mich recht entsinne, der Staat würde mit dieser Forderung zu sehr das Selbstbestimmungsrecht und die Freiheit des Einzelnen beschneiden. Außerdem seien die damals publik gewordenen Fälle von Kindeswohlgefährdung und -misshandlung nur Einzelfälle und könnten auch bei verpflichtenden U-Untersuchungen nicht verhindert werden.
Wenn die Guten nicht kämpfen, werden die Schlechten siegen. (Platon)

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Re: Zur Geschichte 284

Beitrag von Franconia » 06.01.2014, 19:16

Franconia hat geschrieben:Außerdem seien die damals publik gewordenen Fälle von Kindeswohlgefährdung und -misshandlung nur Einzelfälle und könnten auch bei verpflichtenden U-Untersuchungen nicht verhindert werden.
Spielt es einfach mal in Gedanken durch und ihr werdet feststellen, dass diese Begründung nicht so falsch ist.
1. Man muss mit dem Kind regelmäßig zum Arzt und der entdeckt Auffälligkeiten.
2. Der Arzt wird erst mal mit den Elternreden und es dann, ggf. weil er dazu verpflichtet ist, ans Jugendamt melden.
3. Das Jugendamt nimmt es zur Kenntnis, es fehlen allerdings sowohl die personellen als auch die finanziellen Resourcen um solche Problemfälle engmaschig zu begleiten und zu überwachen, gleiches gilt für Sozialarbeiter oder auch für Wohlfahrtsverbände die sich in dem Bereich einbringen.
4. Demzufolge ändert sich trotz des Wissens mehrerer Personen nichts.

Alternativ...
5. man gerät an einen übereifrigen MA vom Jugendamt der nach einer Meldung vom Arzt gleich das Schlimmste unterstellt, die Eltern auf eine schwarze Liste setzt und später, sollte sich herausstellen das der Verdacht haltlos und der Grund der Auffälligkeit harmlos und unverschuldet von den Eltern ist, nicht einmal in der Lage ist sich bei allen Betroffenen zu entschuldigen.

Natürlich ist es zum Wohl der Kinder besser einmal mehr hin zu schauen als einmal zu wenig. Aber es hilft den Kindern/Familien nichts wenn es beim schauen bleibt und eine Verbesserung unterbleibt und es hilft den Kindern/Familien auch nicht, wenn man nur aufgrund eines unbegründeten Verdachts gebrandmarkt wird.

Und wer nicht glaubt, dass das JA und Institutionen die mit dem JA zusammen arbeiten überlastet/überfordert sind...
Es hat fast 7 Monate gedauert bis ich im letzten Jahr Unterstützung in Form einer aufsuchenden Familienhilfe bekam obwohl von der Klinik, nach dem Suizidversuch vom Sohn + der Neudiagnose Autismus, höchste Dringlichkeit attestiert war.
Jetzt bin ich noch in der Lage viele Dinge aufzufangen und auch ohne Hilfe zu meistern, kam aber in dieser Wartezeit an meine Grenzen. Wie mag es dann erst in echten Problemfamilien sein, die mit Kind, Situation oder anderen familiären Dingen überlastet sind und sich deshalb nicht so um ein Kind kümmern können wie sie es sollten?


Abgesehen von all dem, die Ausgangsgeschichte spielt nicht in Deutschland, nicht in Europa.
Es gibt schon in Europa so viele Unterschiede gewisse Dinge zu handhaben, manche davon können selbst für uns befremdlich sein. In Ländern außerhalb Europas, vor allem in muslimisch geprägten, gelten noch einmal ganz andere geschriebene und ungeschrieben Regeln und Gesetze. Einige davon für uns unfassbar, da an unser Mittelalter angelehnt und nicht mit unserer Vorstellung vom 21. Jahrhundert vereinbar. Für die Menschen, die dort zuhause sind, dort geboren und aufgewachsen, die nie die Möglichkeit hatten/haben über den Tellerrand zu blicken, für diese Menschen sind diese Regeln und Gesetze, so unmenschlich sie für uns auch sein mögen, normal.
Und selbst diejenigen, die einige Jahre im Ausland verbringen konnten, also auch andere und modernere Handlungsweisen erlebt und erlernt haben, selbst die werden, wenn sie in ihre Heimat zurück kehren, sich wieder den dortigen Regeln anpassen und unterwerfen - einfach weil es die dortige Gesellschaft so fordert.
Wir können nicht erwarten, dass alle Länder im 21. Jahrhundert angekommen sind. Wir können, so schwer es auch sein mag, nicht überall unsere Vorstellung von Richtig oder Falsch, die auch mit den hier bestehenden Rechten und Möglichkeiten zusammen hängt, 1:1 zugrunde legen.
Wenn die Guten nicht kämpfen, werden die Schlechten siegen. (Platon)

furiosa
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Re: Zur Geschichte 284

Beitrag von furiosa » 08.01.2014, 18:39

Ich denke mal zwischen den beiden Aussagen
Zwoelfe hat geschrieben:
...Hier in Deutschland , auch im Jahre 2014 wäre die Wahrscheinlichkeit groß gewesen , dass sie erst gar nicht ins Krankenhaus gekommen wäre . ...
und
Zwoelfe hat geschrieben:
... Natürlich ist das eine Minderheit ...
ist eben ein Unterschied. Der Großteil möchte auf dieses Geld eben nicht verzichten, insofern halte ich es schon geeignet, um wenigstens ein Mindestmaß an Vorsorge- und Nachsorgeuntersuchungen zu erreichen.
Zwoelfe hat geschrieben:
zur Not geht eine schwangere Verwandte unter verschiedenen Namen zu zwei Ärzten - die Einführung von biometrischem Pass und Gesundheitkarte mit Bild kommt nicht von ungefähr - noch besser wäre Fingerabdruck oder DNA , um Mißbrauch zu verhindern .
Eine Schwangerschaft mit zwei Mutter-Kind-Pässen wird mit Sicherheit zu kompliziert. Und ich mag nicht bei jedem Arztbesuch meinen Fingerabdruck hergeben, von DNA-Analyse mal ganz zu schweigen.

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