el sabroso hat geschrieben:stellen wir uns mal eine frage:
wer trägt die schuld, derjenige der einem bedürftigem hilfe (geld oder sonstige unterstützung) anbietet oder die person die selbiges annimmt?
ich denke man muß nicht bis 10 zählen können um solch einfache fragen beantworten zu können.
in Cuba sagt man nicht "bezness". man nennt es ganz einfach "compania". bezness beinhaltet eine einseitige schuldzuweisung. eine compania ist eine gegenseitigkeit von der beide seite profitieren. ein geschäftsverhältnis sozusagen.
ich spiele jetzt mal den klugscheißer und definiere diesen begriff mit persönlicher wortwahl. also, eine compania ist eine begleitung männlicher oder weiblicher seits. für einen nicht ansässigen fremdling in einem 3. land, der entweder gesellschaft sucht oder von seiten des einheimischen diese annimmt.
es gibt keine feste definition für die person welche gesellschaft, "compania" anbietet/leistet. aus fast allen schichten der einheimischen wird einem "reichen" westler compania angeboten. das reicht bis hinein in direkte preisabsprachen zu sexuellen handlungen. prostitution genannt.
der preis der für die begleitunng fällig wird ist mannigfaltig und von der charakterlichen beschaffenheit der person abhängig. es gibt recht harmlose exemplare die ihre gesellschaft dem gast im eigenem lande anbieten (meist kommt dieser kontakt selbstverständlich rein zufällig zustande
). diese sind (anfangs!) mehr oder weniger dankbar für das was der westeuropäer für die gesamte dauer der compania ihnen zukommen läßt. meist jedoch steigen sehr schnell die ansprüche der compania und vorderungen nach immer mehr "hilfe", mehr oder weniger intelligent in lügen erpackt, werden laut.
ein westeuropäer verbringt seine zeit in Cuba. schnell, sehr schnell trifft er/sie auf cubaner die sich nach küzester zeit schon in den westler verlieben.
"hola carino, me gusta tus ojos. te falta una compania?"
dem fremdling sind solche offerten meist unbekannt, da aber er aber auf eine höchst nette und (!) erotische art angesprochen wird kann er meistens garnicht anders als sich auf ein erstes gespräch einzulassen. warum nich, man hat ja auch zeit ...
so oder ähnlich nimmt es fast immer seinen anfang. dem tourist (yuma) wird einzigartigkeit und sympatie vorgegaukelt. alles vermischt sich mit erotik und dem implantat für mitleid für die umstände unter denen der einheimische leben muß.
in den allermeisten fällen kommt noch ein für europäische verhältnisse großer altersunterschied dazu. ebenso wird ausgeblendet das man selbst eben keine besondere schönheit mehr ist, sondern gereift und faltig. der bauch hängt meist deutlich über den gürtel. gleichzeitig laufen jedoch massenhaft gut aussehende cubanische landsleute herum doch der yuma/pepe stellt sich nicht die frage, warum ausgerechnet er einem einheimischen jüngling vorgezogen wird.
so nimmt das unheil seinen lauf. es sind in Tunesien, Marocco, Türkei ... so wie in Brasil oder Cuba exakt die selben dummen ignoranten verhaltensweisen des westlers der allein durch seinen aufenthalt im 3.welt land der meist verarmten bevölkerung die begehrlichkeiten auf ein besseres leben entlockt.
ja, auch ich nehme in Cuba hin und wieder eine compania in anspruch. warum auch nicht? so schöne mädels gibts hier nicht in germania. ich sehe darin nichts verwerfliches. wir verbringen eine gewisse zeit miteinander. wir liegen am strand. gehen abends in der stadt spazieren, genießen am malecon den puesta del sol. sie hilft mir das mich der taxifahrer nicht bescheisst dafür essen wir zusammen lecker pizza im CUC restaurant. meine unterkunft ist gepflegt und sauber. es gibt wasser und strom. die vermieter besitzen anstand. die lady schläft in einem sauberem bett, es gibt ne klimaanlage. und, sie hat glück, ich bin noch nicht ganz so alt und unansehnlich. das klingt arrogant und das ist es auch. trotzdem hat es nichts mit liebe zu tun. mit viel glück VIELLEICHT sympatie. mehr aber auch nicht. sie muß natürlich von liebe schwafeln, das gehört zum spiel. je mehr der westler dies glaubt, desto länger dauert die compania. das bedeutet er widmet sich keiner anderen sodass seine "hilfe" einer einzigen zugute fällt.
nun bin auch ich nicht aus holz. ich bin auch nicht gänzlich verblödet. dennoch gibt es tage unter diesem blauen karibikhimmel wo man nicht wissen will wer an seiner seite spaziert, - und warum! man genießt die zeit mit dieser schönheit. man lacht und kuschelt. die sonne ballert. die palmen rascheln. es gibt etwas zu trinken. das grauslige deutschland, die probleme daheim, die arbeit, stress, rechnungen und die mögliche einsamkeit sind vergessen wenn man in ein paar braune augen schaut die von einem unglaublichem lockenkopf umspült werden. das leben ist schön und an solchen tagen WILL man einfach nicht wissen das genau diese lady nur ihren job macht. das sie mit 100%iger sicherheit zu hause einen freund oder ehemann hat. das man diesen warscheinlich sogar schon gesehen hat oder recht gut kennt und regelmäßig mit ihm spricht.
nun ja, wir sind eben so. es ist unsere software. selbst unter cubanern gibt es liebeskasper das ist tröstlich.
wichtig ist nur, dass man sich zurück holt in die realität. möglichst bald! denn die compania läßt mit fortschreitender dauer dieser "beziehung" ihre absichten recht deutlich durchblitzen.
spätestens die letzten stunden des urlaubs helfen normalerweise dabei weil die compania dann ihre maske fallen läßt. ist es zu wenig was der westler ihr an geld da läßt wird gemault oder pampig reagiert. in wenigen sekunden sind somit viele schöne romantische urlaunbstage auf einen schlag ruiniert. dumm sind dann jene westler die im guten glauben dann ihr noch mehr geld hinblättern, in der annahme die compania sei vielleicht doch die "grande amor" von der sie die ganze zeit schwafelte.
es gibt nicht DIE schuld des "beznessers" das ist aus meiner sicht höchst unfair und bildungsfern.
BEIDE seiten leisten ihren beitrag und wenn der tourist ausgenutzt wird dann ist das natürlich traurig weil meist seine noblen gefühle im vordergrund stehen. doch würde er/sie ihre werte ausreichend schützen, indem man nicht mit dem geld herumschmeißt, auch mal "nein" zu ihr sagt auch mit der gefahr das sie dann abhaut. na und?! dann könnte die compania auch nicht seinen emotionalen und finanziellen ruin herbeiführen.
schutz bedeutet der realität ins auge zu sehen, dass der yuma eben kein supermann ist sondern nur eine gute möglichkeit um die lebensqualität des 3.weltlers und seiner familie auf lange zeit sicher zu stellen.
der emotionale schmerz bei dieser erkenntnis hat und DARF dabei keine rolle spielen. der kopf entscheidet. das herz ist viel zu dumm vernünftige entscheidungen zu treffen. es ist lediglich dazu da das blut durch den körper zu pumpen.
man sitzt dann im flieger, von einem mulmigem zwiespältigem gefühl begleitet. eine mischung aus glück trauer zorn enttäuschung kämpfen heftig gegeneinander.
das ist normal. wichtig ist nur eines: das die vernunft über allem siegt.
bis zum nächsten Cubaurlaub.