curious hat geschrieben:
Du schreibst, Streit mit ihm sei „aufbrausender und verletzender“ - und später schreibst Du: das Klären des Streits resp. die Versöhnung gefalle Dir. Das Zeug, was Dir ein Marokkaner dann jeweils an den Kopf wirft (darf ich raten? „Du liebst mich nicht wirklich!“ „Du bist egoistisch!“ „Wieso quälst Du mich so?“ „Du willst, dass ich leide, weil xyx!“ „Du glaubst, ich sei ein Lügner, wie kannst Du so von mir denken!?“ - so in die Richtung?), wird NIE aufhören! Sprich: Sogar wenn Du ihn heiratest (grösster Liebesbeweis unter solchen Umständen), sogar wenn Du Dich ohne Ende mit seiner Kultur auseinandergesetzt hast (und er NICHT mit Deiner - er schlecht Deutsch sprechend bei Dir wohnt, kein Geld verdient, nur arabische Kumpels hat etc. etc.), werden solche absurden Vorwürfe immer wieder kommen. Solche Aussagen sind aber zutiefst ungerecht und ja, extrem verletzend! Vor allem, da sie überhaupt nicht den Tatsachen entsprechen. Alle Deine Handlungen deuten auf das Gegenteil von solchen Vorwürfen hin, aber er verhält sich wie ein völlig Blinder, der Dich null versteht und Deine Liebe nicht annähernd so würdigt, wie sie es verdient hätte. Das hat doch nichts mit Liebe zu tun seinerseits! Ich glaube auch nicht, dass er einfach - durch „kulturelle Unterschiede“ - nicht merkt, was Sache ist. Nein, er weiss ganz genau, wie sehr Du ihn liebst. Er weiss aber auch, wie er Dich manipulieren kann, wie er ein schlechtes Gewissen bei Dir erzeugen kann, wie er Dich dazu bringt, immer noch mehr zu tun, um ihn zu überzeugen von Deiner Ernsthaftigkeit. (Das Perverse hier ist, dass ER Dich überzeugen müsste von SEINER Ernsthaftigkeit, nicht umgekehrt!)
Diese Proben von dir, was er mir an den Kopf wirft, kenne ich. Die sind aber nicht die Ursprünge wenn wir streiten. In der Regel merke ich, wenn diese "Tour" kommt und versuche schon im Vorfeld solche unsinnigen Bemerkungen ihm vorweg zu nehmen.
Falls es nicht gelingt, ignonier ich es. In der Regel braucht er 5 Minuten, dann können wir sachlich weiter reden...deswegen meinte ich, es erforderd viel Geduld. Das dies wahrscheinlich nicht aufhören wird, habe ich bemerkt. Inzwischen kann ich drüber schmunzeln wenns ihn wieder mal überkommt. Seit er auch gemerkt hat, dass er bei mir damit nicht viel erreicht...also ich mich eben nicht rechtfertige oder in Panik ausbreche ich könnte ihn verlieren, kommt es so gut wie nicht mehr vor. Hat aber etwa 3 Monate gedauert bis ich soweit war. Ich liebe ihn...ich bin verliebt, was auch immer, die Angst jedoch ihn zu verlieren, lasse ich in mir nicht mehr erzeugen.
Auch dieses Beweisen meiner Ernsthaftigkeit tue ich nicht (mehr). Wie du so schön beschrieben hast, ist es er, der mich überzeugen müsste und nicht umgekehrt. Dies sehe ich auch so. Klar hat er diesen Wandel bei mir bemerkt.
Auf einmal hiel er mich für cool und so locker und ob ich ihn überhaupt noch lieben würde
Naja, auch dies war ein Prozess und ich fühle mich nun mehr als ich. Er scheint damit umgehen zu können (noch).
curious hat geschrieben:Frage: Würdest Du jemals ein solches Verhalten und solche Anschuldigungen bei einem Schweizer/Mitteleuropäer akzeptieren, den Du liebst? Never EVER!
Nein...dafür ganz andere Verhalten und Anschuldigungen, ob die jetzt besser waren oder nicht
curious hat geschrieben:Danach kommt das Zuckerbrot: zärtlichste Versöhnung mit allem, was dazu gehört. Das macht Dich dann noch abhängiger von ihm, denn da bekommst Du seine uneingeschränkte Aufmerksamkeit, fühlst Dich plötzlich wie der Mittelpunkt seines Seins. Du denkst dann: er liebst mich doch! Meine Meinung ist: Würde er Dich lieben, kämen so verletzende Streitsituationen gar nicht zustande und schon gar nicht, so früh in einer Beziehung.
Die ersten 3 Monate = signed
Jetzt = echt nicht mehr...ich gehe ein grosses Risiko für ihn ein...finanziell wie auch psychisch, aber glaubt mir bitte. Man lernt auch in den Beziehungen. Seine Liebe, seine Aufmerksamkeit ist schön...möchte mich davon aber nicht abhängig machen.
curious hat geschrieben:Er hat Dich bereits jetzt voll im Griff, glaube ich. Und ja, es ist bei Dir AMIGA in Reinkultur.
Okay, was soll ich dazu sagen?
curious hat geschrieben:Und noch etwas: Ich würde einen traditionellen Brautpreis in Form von Goldschmuck fordern. Erkundige Dich mal, wieviel Gramm das sein sollen für eine Braut aus reichem Hause (an die Expertinnen hier: kann man das rausfinden? Weiss das jemand hier?). Schau mal, wie er reagiert, wenn Du ihm das sagst. Ich würde es so formulieren: „Weisst Du mein Schatz, ich möchte, dass Du mir mindestens den gleichen Repsekt zollst, wie einer Einheimischen, deshalb ist es für mich wichtig, dieses Geschenk und diese Ehre zu erhalten als Zeichen Deiner Liebe und als Glücksverheissung für unsere Ehe.“ Probier’s mal aus... Und informiere uns über seine Reaktion
Gefordert habe ich es nicht, gefragt danach schon. Die Reaktion war, dass er unter anderem deswegen nicht in die Schweiz kommen möchte, da er hier kein Geld verdient. Er möchte eine traditionelle Feier in Marokko nachholen,
sobald er etwas Geld verdient hat und mir die Feierlichkeiten, mit allem drum und drann ermöglichen kann.
Klingt für mich nach Wunschdenken, aber das war seine Reaktion.
curious hat geschrieben:PS KK schrieb weiter oben: „Werde Dir klar, was Du für Dein Leben willst und mach es nicht davon abhängig, was sich Dir gerade bietet.“ Das ist ein Hammersatz, KK!
Ja, finde ich auch. Es hat sich für mich so einiges erboten. Bis jetzt war die Zeit mit ihm für mich am berreichernsten. Es fordert mich
kann man verstehen oder nicht, ich muss gefordert werden in einer Beziehung, ich möchte wachsen, für mich selbst, mehr über mich selbst herausfinden. Dies kann er mir bieten und das will ich auch.
curious hat geschrieben:PPS Womit hast Du ihn „bis auf Blut gereizt“?? Und dass Du glaubtest, das würde sogar physische Gewalt rechtfertigen, wenn Du an seiner Stelle wärst, erstaunt mich doch sehr resp. ich kann mir nichts vorstellen, das eine so kluge und tief fühlende Person wie Du es bist sagen könnte, das solche Gedanken aufkommen lässt. Ich fände es toll, wenn Du uns hier davon erzählen würdest.
Doch...ich kann auch böse. Ehm, möchte es nicht ins Detail erzählen. In Prinzip habe ich die wunden Punkte wie Ehre, Stolz, Männlichkeit und Selbstvertrauen ausgeschlachtet und noch hinzugefügt, dass man nicht Anderen weh tun muss um sich selbst besser zu fühlen, und falls das doch nötig ist, sei es erbärmlich. Es war in der Situ nicht ganz fair von mir...deswegen, kamen mir die Gedanken, dass er jetzt auch nicht fair zu mir sein könnte.
Zu den Streitereien am Anfang an einer Beziehung...
Dies ist für mich eigentlich normal, also erlebe ich mit mir ständig, wenn neue Beziehungen anfangen.
Ich scheine in der Zeit extrem angriffslustig zu sein und teste gerne die Grenzen.
Deswegen ist es für keine Aussage, ob es denn nun Liebe ist oder nicht, weil dies ja nicht "normal" ist am Beginn einer Beziehung
bei mir war es bis jetzt "normal".