Also, Lara,
natürlich gibt es Syrer, die sich hier völlig unproblematisch integrieren. Ein syrischer Freund von mir ist seit langer Zeit hier (20 Jahre +/-), spricht perfekt Deutsch (bis auf einen leichten Akzent), legt Wert darauf, dass man deutsch mit ihm spricht, hat eine italienische Frau und zwei Kinder im Teenageralter. Er arbeitet als Informatiker. Ein Kollege von mir hat einen syrischen Doktoranden, auch kein Problem. Interessanterweise sind beiden ihre Landsleute peinlich, und sie möchten auf keinen Fall mit den 2015+ -eingereisten "Syrern" verglichen oder assoziiert werden. Ein anderer guter Freund von mir -Tunesier- ist aus Deutschland in die USA ausgewandert (was er als Hochqualifizierter ohne Weiteres konnte), weil ihm hier seine Landsleute immens unter Druck gesetzt haben, das ging bis zu Prügeleien weil er nicht in die Moschee wollte. Die Polizei hat ihn alleingelassen.... Noch ein Freund von mir -Serbe- verschweigt seine Herkunft, damit er nicht mit "solchen" assoziiert wird.
Sprich: Natürlich gibt es Menschen, die sich hier integrieren, und mit denen es weder in einer Partnerschaft (bis auf kulturelle Differenzen und Missverständnisse) noch in der Gesellschaft irgendein Problem gibt. Aber die sind selten mit dem Boot übers Mittelmeer geschippert oder durch halb Europa marodiert, sondern haben als Ingenieure, Naturwissenschaftler, Mediziner, Professoren, Doktoren, Architekten oder Profimusiker etc. schon immer "international" gelebt und entsprechende Kontakte gehabt, bzw. sind nicht im Zuge der Flüchtlingswelle, sondern aus beruflichen Gründen hier hergekommen. Und die jobben nicht bei McDonalds oder als Paketfahrer, sondern die stellen als gesuchte Spezialisten auf internationalen Kongressen die neuesten medizinischen Forschungsergebnisse vor
Und in deren Partnerschaft fragt übrigens KEINER nach Bezness, weil das bei einem Professor, der hier seit Jahren ein Forschungszentrum oder eine Klinikabteilung leitet und fünfstellig verdient, tatsächlich absurd wäre.
Dein Umfeld, Lara, sieht vielleicht mehr als Du. Du bist verliebt, und wie jeder Verliebte -egal in welcher Partnerschaft- sieht man den Partner mit der rosaroten Brille. Und auch bei Einheimischen kann man einen "unpassenden" Partner erwischen- in den seltensten Fällen wird der erste Freund geheiratet und bleibt bis ans Lebensende, obwohl man das am Anfang in rasender Verliebtheit zumindest nicht ausschliesst. Oft sehen die Freunde und Eltern recht schnell, ob es passt und "was Ernstes" ist- und auch wenn es ihnen klar ist, dass das nie und nimmer der "Mann fürs Leben" ist, besteht bei einheimischen Partnern kein Grund einzugreifen. Da können die Verliebten ihre Erfahrungen gefahrlos machen.... Nun ist das aber mit Männern aus dem muslimischen Kulturkreis unter Umständen anders. Nicht jeder Muslim wird zum Ehrenmörder, aber so gut wie jeder Ehrenmörder ist Muslim (oder kommt aus diesem Kulturkreis). Und bei Menschen, für die eine deutsche Frau eine Abschiebung verhindert, ist neben der eventuellen(!) Liebe immer der Aspekt des "Nutzens" dabei (gleiches gilt für starkes wirtschaftliches Gefälle, auch bei einheimischen Partnern, Stichwort Sugardaddy/-mommy). Und da sind wir beim Bezness.
Den Aspekt von unterschiedlichem Rollenverständnis, Partnerin als "Eigentum" etc. muss man auch nicht weiter diskutieren, ja, auch bei uns gibt es Paschas.
Trotzdem:
Deine Freunde wollen dir nichts Böses. Sie wollen, dass Du glücklich bist. Sie haben Angst um Dich- und gerade, wenn mehrere Leute unabhängig voneinander dieses "Bauchgefühl" gegenüber Eurer Partnerschaft haben, solltest Du unbedingt auf sie hören und vorsichtig sein.
Und das hat NICHTS mit diesem Forum zutun. Du könntest auch versuchen, die Tagesschau, die Zeitungen, Blogs, Facebook etc. zu verbieten, damit diese ja nichts mehr über Ehrenmorde und Flüchtlingskriminalität schreiben. Die Welt ändert sich nicht, wenn man die Augen verschliesst. Die Probleme sind da- auch wenn man sie verschweigen oder nichts davon hören will. Da nützt es nichts, alles, was nicht ins Weltbild oder die eigenen Wohlfühlzone passt, als rechtsradikal, rassistisch, homophob oder als Neid abzutun.
„Nicht zu bekommen, was man will, ist manchmal ein grosser Glücksfall.“ Dalai Lama