Bezness in Hurghada

Austausch über gemachte Bezness-Erfahrungen in diesem Land

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Toastie
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Re: Bezness in Hurghada

Beitrag von Toastie » 02.06.2023, 18:05

Vienna53 hat geschrieben:
02.06.2023, 14:09
O. war ein ganz anderer Typ von Nazisst als mein Ex-Mann, deshalb konnte ich das nicht gleich erkennen, dass auch O. ein Narzisst ist. Außerdem bin ich auch nicht perfekt.
Ah, verstehe! Aber ich hoffe das "ich bin auch nicht perfekt" soll nicht heißen, dass du Narzissmus eh nicht so schlimm findest, sondern nur, dass du das nicht gleich bemerken konntest! :wink: Normalerweise weiß man, dass jemand aus Kalkül Love Bombing betreibt und was das für eine Manipulationsschiene ist und eben gar keine ehrlichen Komplimente in Wirklichkeit sind, wenn man das schon einmal erlebt hat mit einem Narzissten, deswegen hab ich nachgefragt.
Vienna53 hat geschrieben:
02.06.2023, 14:09
Wenn ein Mann wirklich liebt, dann sucht er auch den Kontakt zu der geliebten Frau und verschwindet danach nicht einfach eiskalt. Honeymoon war vielleicht der falsche Ausdruck - es war das absolute Glücksgefühl. Hochzeit ist für mich sowie nie drin, da ich das Erbe meiner Tochter schützen möchte. Deshalb kam Hochzeit nie in Betracht.
Genau, dann hält man den Kontakt! Na ja, ob Hochzeit oder nicht, man sollte sich wenigstens ausführlich kennenlernen, um von einer Beziehung sprechen zu können. Sonst ist das "absolute Glücksgefühl" möglicherweise nur eine absolute Täuschung, wie das eben bei Bezness immer inszeniert ist. Anfühlen tut es sich meistens wie das absolute Non plus Ultra, was m.M.n. auch schon ein Indiz ist, dass da war nicht "normal" ist!
Vienna53 hat geschrieben:
02.06.2023, 14:09
Und ich bin auch nicht von einer lebenslangen Beziehung ausgegangen. Seine Defizite waren sehr offensichtlich und die ganzen Unterschiede zwischen uns waren mir durchaus bewusst. Ich wollte auch nicht in Ägypten leben - zu arm, zu schmutzig. Als ich zurück kam, wurde mir erst bewusst, wie privilegiert wir in Mitteleuropa sind. Wie reich, schön, modern unsere Städte im Gegensatz sind. Welchen hohen Lebensstandard wir haben, welche Freiheiten, wie wertvoll Demokratie ist und die Ägypter, die im Tourismus arbeiten, in total prekären Lebensverhältnissen leben.
Ja, wir sind privilegiert, das stimmt schon. Aber niemand sollte so unprivilegiert und "ehrenlos" sein, jemand anderen auf ganz widerliche Weise zu belügen und betrügen, um ihn/sie abzuzocken, egal wie schlimm die Verhältnisse sind, aus denen jemand stammt. Freiheit, Demokratie und Reichtum sind Werte, die nicht in jeder Kultur gleich besetzt sind. Da würde ich nicht dich und ihn bzw. eure Lebensverhältnisse vergleichen. Er ist wahrscheinlich was familiären Zusammenhalt und Zusammenleben betrifft, sogar "reicher" als du. Man kann die Individualgesellschaft schlecht mit kollektivistischen Ländern wie Ägypten vergleichen, denn wo setzt man da an mit der Werteskala? Nur bei materiellem Wohlstand? Oder zählen der gesellschaftliche Zusammenhalt, die familiären Auffangnetze, das tägliche Miteinander, gemeinsame Tun und Kämpfen ev. mehr, auch wenn das in Geld schwer messbar ist? Hier lauern viele Gefahren, sich schuldig zu fühlen, wenn man aus einer "privilegierten" Gesellschaft kommt und mit Menschen aus ärmeren Verhältnissen zu tun hat. Nur der Westen, der materielle Wohlstand und die Demokratie müssen nicht notwendigerweise für alle das ultimative Ziel sein.
Vienna53 hat geschrieben:
02.06.2023, 14:09
Und ja, mir ist bewusst, dass ich immer noch total gefährdet bin und euch deshalb weiter schreibe. Ich danke Euch, besonders Cimmone, Toastie und Gadi, dass ihr mir immer wieder antwortet! Danke für Eure Geduld, Eure Ermutigungen und dass ihr mich immer in Bezug auf O. desillusioniert, wenn ich voller Sehnsucht an ihn denke , ihm aber nicht schreibe, sondern EUCH.
Wir sind immer da! :wink: Es ist total stark, dass du hier weiter schreibst, statt ihm! Da kannst du ganz schön stolz auf dich sein! 8) :D :!:
Liebe Grüße,
Toastie
Getoastet aber nicht verbrannt (Toastie)

Vienna53
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Re: Bezness in Hurghada

Beitrag von Vienna53 » 03.06.2023, 09:39

Liebe Toastie,

natürlich finde ich Nazissmus absolut fürchterlich - den wollte ich auf keinen Fall verharmlosen. Sondern einfach erklären, dass ich nicht perfekt bin und deshalb den Narzissmus nicht erkannt habe. Ich bin der Meinung, dass wir liebevoll mit uns selbst umgehen müssen und uns unsere Fehler verzeihen müssen.

Selbstverständlich war das absolute Glücksgefühl die absolute Täuschung, eine oskarreife Vorstellung. Ich habe das Theaterstück sehr genossen. Das Aufwachen danach war weniger lustig. Auch hier wurde mir erst hinterher bewusst, dass es Theater war.

Ja, wir sind in Europa sehr privilegiert. Selbstverständlich ist Armut kein Grund, jemanden ehrlos zu belügen und zu betrügen, um sich an anderen zu bereichern. Ich habe auch keine Schuldgefühle, dass ich aus Europa komme und habe kein Helfersyndrom. Nicht mehr - zumindest das habe ich aus der Beziehung mit meinem Ex-Mann gelernt. Ich habe das Glück, in einem sehr unterstützenden, familiären Umfeld zu leben, aber so große familiäre Netzwerke wie O. habe ich nicht. Er dürfte mit seinem ganzen Ort verwandt sein. Dort dürfte dort auch sehr viel getratscht werden, sehr viel Gossip zirkulieren. Mir ist die Anonymität der Großstadt lieber, die jedoch auch oft Einsamkeit bedeuten kann.

Ich denke jedoch, dass die männlichen Araber europäische Frauen als Vehikel benutzen, um nach Europa zu kommen, ins "goldene Land, wo sie denken, dass Milch und Honig fließen". Sie wollen Geld und Besitz, Frauen sind Mittel zum Zweck um das zu erreichen. Ägypten hat einen sehr hohen (Blut)zoll während der Revolution gezahlt, um eine Demokratie zu werden und hat es letztendlich doch nicht geschafft. Gerade die jungen Frauen sind damals auf die Straße gegangen, um für ihre Rechte zu kämpfen. Wollen wir uns erinnern, was damals am Tahrir-Platz geschah? Wir Frauen können sehr dankbar sein, dass wir in Europa leben und obwohl unsere mitteleuropäischen Länder ein sehr konservatives Frauenbild gegenüber den nordeuropäischen Ländern haben, haben wir sehr viel mehr Rechte als Frauen in Nordafrika.

Täglich lese ich die wahren Geschichten im Forum, sozusagen als Gegengift zum süßen Gift des Beznessers. Das tut mir sehr gut und holt mich auf den Boden der Tatsachen zurück. Ihr habt da wirklich einen Schatz kreiert, einen großen Erfahrungsschatz. Ich habe mir ein paar Zitate daraus herauskopiert, die ich mir immer vor Augen halte:

"Hinter jedem (fast) netten Lächeln steckt hier eine Absicht. Leider. Früher oder später kommt sie zum Vorschein. Doch es kann Jahre dauern, seid auf der Hut."

"Wenn ihr glaubt in Ägypten eure "Wahre Liebe" gefunden zu haben, so irrt ihr euch! Bitte passt auf euch und eure Gefühle auf!"

"Daher mein gut gemeinter Rat an Euch, liebe weiblichen Fans fremdländischer Kulturen wie auch ich eine bin (nach wie vor), geht niemals davon aus, in diesen Ländern Euren Traumprinzen aus 1001 Nacht zu suchen oder gar zu finden, auch wenn das Temperament dieser Wüstensöhne noch so feurig und heiss sein mag." (Dieses Zitat mag ich besonders, es ist so poetisch)

"Um ihrer Armut zu entfliehen und um an Geld und Ansehen zu kommen, sind arabische Männer ohne Würde und Anstand zu allem bereit."

Danke für die Ermutigung am Schluss, Toastie. Du machst mir immer Mut. Einen Tag nach dem anderen. Schön langsam setzt die Vernunft wieder ein, der Abstand wird größer, der Schmerz kleiner. Ich bin nicht jeden Tag in meiner Depressionshöhle, sondern gehe auch hinaus. Heute Abend gibt es wieder eine tolle Party zum Glück. Ich werde mich zwingen, Pläne für den Sommer ohne O. zu machen. Angebote für Apartments aus einem anderen Land einzuholen, auf keinen Fall in Ägypten, sonst komme ich dort noch in Versuchung ihn zu treffen. Ich muss mich ablenken, mich auf mein Leben konzentrieren.

Liebe Grüße

Vienna53
Es ist egal, wie oft ich Fehler mache. Es ist nur wichtig, dass ich danach wieder aufstehe. Jovanotti

Toastie
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Re: Bezness in Hurghada

Beitrag von Toastie » 03.06.2023, 18:06

Liebe Vienna,

du hast völlig Recht, wir müssen liebevoll mit uns selbst umgehen und uns unsere Fehler verzeihen. Besonders bei Bezness kommen ja alle möglichen komischen Gefühle auf, dass man das doch früher hätte ahnen müssen, usw.. Dann hat man es im Umfeld noch meist mit Leuten zu tun, die noch nie überhaupt von Bezness gehört haben, man fühlt sich da oft maximal unverstanden und alleine und muss erst mal lernen, seine eigene "beste Freundin" zu sein, geduldig und nachsichtig sein. Denn bei solch einem seelischen Betrug wie Bezness kommen ungeahnte, schlimme Emotionen hoch, mit denen man noch nie zuvor konfrontiert war. Also ich denke gedanklich bist du schon sehr gut auf Schiene und weißt ganz genau, was nun zu tun ist, was du brauchst! :D 8) Gut, dass du auch keine Schuldgefühle (mehr) hast gegenüber Menschen ärmerer Länder.
Vienna53 hat geschrieben:
03.06.2023, 09:39
Ich denke jedoch, dass die männlichen Araber europäische Frauen als Vehikel benutzen, um nach Europa zu kommen, ins "goldene Land, wo sie denken, dass Milch und Honig fließen". Sie wollen Geld und Besitz, Frauen sind Mittel zum Zweck um das zu erreichen. Ägypten hat einen sehr hohen (Blut)zoll während der Revolution gezahlt, um eine Demokratie zu werden und hat es letztendlich doch nicht geschafft. Gerade die jungen Frauen sind damals auf die Straße gegangen, um für ihre Rechte zu kämpfen. Wollen wir uns erinnern, was damals am Tahrir-Platz geschah? Wir Frauen können sehr dankbar sein, dass wir in Europa leben und obwohl unsere mitteleuropäischen Länder ein sehr konservatives Frauenbild gegenüber den nordeuropäischen Ländern haben, haben wir sehr viel mehr Rechte als Frauen in Nordafrika.
Viele Bezzies, (auch zunehmend) Frauen, nutzen Europäer*innen als Vehikel (aus), das stimmt! :x :evil: Also die Bezness Erfahrung hat mir auch gezeigt, wie privilegiert und froh ich bin, die Freiheiten als Frau zu haben, die ich von Geburt an habe. Ich möchte mit den Frauen in Nordafrika keinesfalls tauschen! Alleine dass es nach wie vor selbstverständlich zu sein scheint, dass die Frau ihre Zeit hauptsächlich im Haus verbringt, und sich um Haushalt, Kinder, etc. kümmert, während der Mann bis spät abends mit anderen Männern draußen bleiben kann, wäre für mich nichts. In Tunesien war das jedenfalls sehr stark so und die Frauen fanden das ganz normal. Da hat man bei uns doch viel mehr Freiheiten als Frau und wenn man Glück hat, kann man sich die Kindererziehung, den Haushalt und vieles andere auch mit dem Mann teilen.
Vienna53 hat geschrieben:
03.06.2023, 09:39
Täglich lese ich die wahren Geschichten im Forum, sozusagen als Gegengift zum süßen Gift des Beznessers. Das tut mir sehr gut und holt mich auf den Boden der Tatsachen zurück. Ihr habt da wirklich einen Schatz kreiert, einen großen Erfahrungsschatz. Ich habe mir ein paar Zitate daraus herauskopiert, die ich mir immer vor Augen halte:
Ich habe, genau wie du, damals dieses "Gegengift" hier gefunden. Wahrheit zählt immer mehr als Lügen, daher wird das Gegengift am Ende gewinnen! :wink:
Vienna53 hat geschrieben:
03.06.2023, 09:39
Danke für die Ermutigung am Schluss, Toastie. Du machst mir immer Mut. Einen Tag nach dem anderen. Schön langsam setzt die Vernunft wieder ein, der Abstand wird größer, der Schmerz kleiner. Ich bin nicht jeden Tag in meiner Depressionshöhle, sondern gehe auch hinaus. Heute Abend gibt es wieder eine tolle Party zum Glück. Ich werde mich zwingen, Pläne für den Sommer ohne O. zu machen. Angebote für Apartments aus einem anderen Land einzuholen, auf keinen Fall in Ägypten, sonst komme ich dort noch in Versuchung ihn zu treffen. Ich muss mich ablenken, mich auf mein Leben konzentrieren.
Gerne, liebe Vienna! :wink: Wie schön, dass Tag für Tag spürbar wird, dass der Schmerz irgendwann kleiner sein wird, dass es weiter geht und du wieder eine schöne Zeit haben wirst. Du machst das wirklich alles sehr gut! 8) Und ja, sofort Urlaub buchen, nicht mehr warten! Bei mir war es damals so: es war geplant, dass der Bezzie und ich uns im Mai wieder treffen in Tunesien. Im Februar zuvor war ich dort und habe statt "Liebe" plötzlich das echte, das bösartige Gesicht hinter der Maske des Bezzies gesehen, hab mich degradiert und respektlos behandelt gefühlt. So wollte ich keine Beziehung führen. Ich habe sofort Urlaub im Mai in Spanien gebucht, auch wenn ich damals innerlich noch vom Herzen her hoffte, dass es wieder gut wird und ich dann doch nach Tunesien fliege. Mein Verstand sagte "das ist vorbei! Also handle danach!" und das hab ich getan und dann im Mai ein Foto einer Palme als Profilfoto auf WhatsApp gehabt. Das war meine Retourkutsche an den Bezzie, damit er wusste, ich bin schon wieder weggeflogen, nur nicht zu ihm! :mrgreen: Es war dort nicht leicht, ich habe viel geweint und war total unterm Rad. Aber gleichzeitig hat es die Reisen nach Tunesien irgendwie übertüncht, etwas Neues entstehen lassen, das mir keiner abwerten oder nehmen konnte. Es war ein Stein auf der Reise zu mir zurück. Manchmal muss man sich selbst ein bisschen zwingen, das "Gute" für sich zu leben/aufzubauen und nicht mehr zurückzuschauen!
Bleib stark! <3
Liebe Grüße,
Toastie
Getoastet aber nicht verbrannt (Toastie)

KIKI0504
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Re: Bezness in Hurghada

Beitrag von KIKI0504 » 19.07.2023, 10:44

hallo Vienna 53
Das ist typisch, geschieden, unglücklich verheiratet,und aus Luxor das sind die beste lügner alle zeiten, es stimt alles nicht. :idea:
Wenn die Menschen sagen, sie hätten ihr Herz verloren, ist es meistens nur der Verstand ( R Lembke)

Chris
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Re: Bezness in Hurghada

Beitrag von Chris » 19.07.2023, 20:56

Vienna53 hat geschrieben:
03.06.2023, 09:39


Ja, wir sind in Europa sehr privilegiert.
Da Europa seit Jahrzehnten Abermilliarden Entwicklungshilfen an andere Länder zahlt, könnte es den Menschen dort
wirtschaftlich sehr viel besser gehen, wenn das Geld nicht in die Hände von u.a. Polit-Despoten gegeben werden würde, die es für sich und ihre Familien/Clans entwenden.

DA müsste man endlich ansetzen, "keine Verbesserungen und Fortschritte für das Volk eines Landes?" = keine Entwicklungshilfe mehr!

Dann - und nur dann ändert sich was.

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