Freundin fliegt nach Djerba, obwohl er sie schlägt

[Bini]

Ja Stiv, ich komme nicht zur Ruhe. Mich plagen Schuldgefühle, dass ich den Kontakt erstmal beendet habe. Das ist mir sehr, sehr schwergefallen. Zuerst war ich erleichtert, dass ich mir das nicht mehr anhören musste. Jetzt denke ich, ich hätte sie vielleicht doch noch weiterhin treffen können. Aber ich war selbst zu tief drin. Sie meinte immer, ich wäre ihre „Beste Freundin“. Und ein weiterer Kontakt ohne über ihre Beziehung zum Beznesser zu reden, wäre nicht möglich gewesen. Sie ist „besessen“ davon und würde immer wieder versuchen, mir ganz viel zu erzählen. Ja, das ist traurig und tragisch und es stimmt, ich muss lernen zu trauern und meine Wut zu verlieren.

[Ponyhof]

Bini, Du hast das recht (und die Pflicht!) für Dich selbst zu sorgen. Klar kommen dan Gedanken wie "hatte ich nicht, könnte ich nicht, wäre es nicht möglich gewesen, dass..."- aber so wie ich Dich hier im Forum erlebt habe: Ganz klar nein. Du warst/bist sehr verletzt, hast dir das alles zu Herzen genommen. Und Du hast sehr viel für Deine Freundin getan.

Es liegt derzeit nicht in Deiner Macht, das Ganze zu ändern oder zu beenden. Auch DU bist wichtig. Und je mehr Stärke Du für dich wieder aufbauen kannst, je mehr Du da Abstand findest, desto besser kannst Du Deine Freundin dann auffangen. Bereite Dich auf diesen Moment vor...Dann bist Du nicht mehr "passiv" und "ohnmächtig", sondern schaust in die Zukunft und wirst für Dich und sie und Eure zukünftige Freundschaft aktiv.

[Bini]

Ja, Dankeschön. Ich kann eh nix machen. Fünf Jahre habe ich dieses auf und ab begleitet (nie wütend ihr gegenüber). Irgendwann ging es bei mir einfach nicht mehr. Da musste ich für mich die Bremse ziehen. Echt schade, das ganze.

[Delphi69]

Liebe Bini,

ich bin erleichtert, dass Dich die Worte einiger User erreicht haben.

Es ist gut, gut für Dich, dass es Dir gelingt, Deine Wut auf Deine Freundin differenzierter zu sehen.
Starke Gefühle wie Wut haben gelegentlich so viel Kraft, dass wenn wir unter ihrem Einfluss handeln, das oft zu auch zu unserem eigenen Nachteil gereicht.
Der Umgang mit dem negativen Gefühl ist also entscheidend. Dem Wutgefühl nicht nachgeben, aber der Ursache dafür nachgehen.

Du bist auf einem guten Weg Bini. Der erste Schritt war, um Dich selbst zu schützen, Dich von Deiner Freundin zu distanzieren. Jetzt hinterfragst Deine Wut. Für mich gehört das zur Aufarbeitung, zum Heilungsprozess. Und heilen musst Du, denn bist verletzt, traurig und enttäuscht.

Alles Gute für Dich.

Liebe Grüße
Delphi69

[StrivingForLight]

Ja, Bini, das meine ich auch zu spüren, dass Du nicht zur Ruhe kommst. Das tut mir wirklich leid. Jemanden, der einem etwas bedeutet, in sein Unglück laufen zu sehen und nichts tun zu können, löst Gefühle der Ohnmacht aus. Du hast ganz sicher alles Dir Mögliche versucht. Ich glaube Dir unbesehen, dass Dir der Kontaktabbruch sehr schwer gefallen ist. Fünf Jahre an der Seite Deiner Freundin sind eine lange Zeit, da hast Du lange durchgehalten. Dich trifft kein Versagen, keine Schuld. Wichtig ist nun für Dich, dass Du Deine eigenen Grenzen akzeptieren kannst und erst mal dafür sorgst, selbst bei Kräften zu bleiben.
Ich kann mich den Worten von Ponyhof nur anschließen, er hat alles geschrieben, was Du zurzeit tun bzw. wie Du vorgehen kannst, wenn Du es möchtest.
Alles Gute Dir, liebe Bini!

[StrivingForLight]

Liebe Weisses Kaninchen,

ich danke Dir für Deine Rückmeldung und Deine lieben Worte. Macht mich jetzt doch etwas verlegen. Aber ich freue mich, wenn ich etwas beitragen kann, wenn sich in den Betroffenen etwas bewegt, wenn sie für sich etwas finden können, was ihnen vielleicht weiterhilft, vor allem auch, die eigenen Beweggründe besser zu verstehen. Das ist der erste Schritt zur Heilung. Mit der Verarbeitung ist ja jeder Mensch doch mit sich allein, muss es weitgehend mit sich allein abmachen. Von außen können wir nur versuchen, zu verstehen und zu unterstützen.

Liebe Grüße
Striv

[Bini]

Stiv, Du hast mich jetzt zum weinen gebracht und das ist gut so. Ist wichtig, die Trauer zu akzeptieren. Es ist soooo schade, weil meine Freundin mir sehr wichtig war. Wir haben so tolle Dinge zusammen gemacht, haben den gleichen Humor, viel zusammen gelacht. Das ist jetzt alles vorbei. Echt schade, aber ich konnte es einfach nicht mehr ertragen. Danke Stiv. Du hast mich „erwischt“. Bist ein Profi. Danke

[StrivingForLight]

Liebe Bini,

dass ich Dich zum Weinen gebracht habe, macht mich einerseits sehr betroffen, andererseits aber meine ich, dass Deine Tränen viel in Dir lösen können. Wir haben unsere Gefühle, um Dinge verarbeiten zu können, das ist mit dem Kopf allein nicht möglich. Der Kopf sortiert und formuliert, verarbeiten tun wir im Bauch und im Herzen.
Wenn Dir Deine Freundin nicht so wichtig wäre, hättest Du Dich in Deiner Not gewiss nicht hier gemeldet. Und ja, eine Freundin ist uns oft teuer wie eine Schwester, und der Verlust ist ein schwerer. Doch Du hast für Dich richtig entschieden. Wir können niemanden „retten“, aber – wie Ponyhof schreibt – wir haben die Pflicht, für uns zu sorgen. Wenn wir dies nicht für uns selbst tun können, können wir es auch nicht für Andere.

Du bist mitten in einem eigenen Lernprozess, lernst gerade Deine Grenzen kennen. Und dass wir manchmal die Dinge akzeptieren müssen, wie sie sind, wir alle. Deine Trauer kann und wird so einiges von Deinem Kummer hinausspülen, es ist gut, dass Du weinen kannst. Wenn Du magst, fühl Dich ganz lieb in den Arm genommen.

Wir sind als Menschen sehr komplexe Wesen und trotz unserer Stärken doch sehr verletzlich. Und wir sind alles andere, als unfehlbar. Für mich freue ich mich, dass ich mich von Bewertungen und Urteilen immer mehr entferne, dass es mir stets wichtiger ist, zu verstehen, nachzuvollziehen. Das ist schon alles, liebe Bini, Dahin zu kommen, war auch für mich ein langer Weg, ein langer Prozess.

Du wirst wieder heil, liebe Bini, und dann bist Du stärker und erfahrener als vorher. Ich wünsche Dir von Herzen alles Liebe und Gute!

Sei lieb gegrüßt
Striv

[Bini]

Vielen lieben Dank Stiv. Du hast ja so recht. Jede/r von Bezness/Sucht/Gewalt Betroffene kann sich letztendlich nur selbst davon befreien, wenn der Wille dazu wirklich da ist. Und jede hat da eine andere Zeit. Manche schaffen schon nach einigen Wochen/Monaten den Absprung. Andere brauchen Jahre oder bleiben bis zu ihrem Lebensende in diesen toxischen Beziehungen. Ich muss es so akzeptieren, wie es ist und die Trauer darüber zulassen.

[Delphi69]

Bini, Du klingst nun umso vieles weicher, verständnisvoller, versöhnlicher.

Das ist gut. Für Dich selbst.

Die harte Schale ist durchbrochen. Jetzt ist da der Schmerz. Aber Schmerz gehört zum Heilungsprozess.

Dir alles Gute!

[StrivingForLight]

Liebe Bini,

ja, es ist wohl wahr, dass sich die Betroffenen zu guter Letzt nur durch die eigene Einsicht befreien können. Wir können nur da sein, Hilfe anbieten, unterstützen. Soweit uns dies möglich ist, ohne selbst in den Abgrund zu fallen.

Der Verlustschmerz muss im Moment für Dich sehr schwer sein. Die Trauer zu fühlen und sie auszudrücken, in Tränen und in Worten, gehört zum Verarbeitungsprozess und ist wichtig für Dich. Niemand kann Dir sagen, wann der Schmerz vergeht, aber er wird erträglicher und wird nicht ewig dauern.

Es ist gut, dass Du hierher gefunden hast und damit nicht so ganz allein bist. So ganz unbeteiligt und unberührt kann wohl niemand, der hier mitliest, bleiben. Ehrlich gesagt, bin ich gerade noch mehr als sonst empört über das viele Leid, das durch Bezness insgesamt angerichtet wird und welch weite Kreise es zieht.

Du bist eine gute Freundin, und Du hast mein Mitgefühl, liebe Bini. Vertraue Dir, Du bist auf einem guten Weg und Du kommst da durch!

Ganz liebe Grüße
Striv

[karima66]

Wir sind als Menschen sehr komplexe Wesen und trotz unserer Stärken doch sehr verletzlich. Und wir sind alles andere, als unfehlbar. Für mich freue ich mich, dass ich mich von Bewertungen und Urteilen immer mehr entferne, dass es mir stets wichtiger ist, zu verstehen, nachzuvollziehen. Das ist schon alles, liebe Bini, Dahin zu kommen, war auch für mich ein langer Weg, ein langer Prozess.


Sei lieb gegrüßt
Striv

Habe gerade nicht so Worte und Kraft und mich deshalb die letzten Tage nicht eingebracht, aber Alles gelesen und möchte zum Einen die Zeilen von Striv oben für mich auch unterstreichen und aber vor allem sagen was für beeindruckende, mitfühlende ja weise Beiträge Striv von dir zu den gerade sehr sensiblen Themen und auch von manchen anderen Usern so dass ich eh nichts hätte hinzufügen können, immer wieder bewundernswert was für tolle Menschen sich hier engagieren.(mich nicht eingeschlossen denn Selbslob liegt mir fern)

Obwohl ja nicht in der Situation einer Freundin von Beznessopfern gaben auch mir die Worte zum Thema Freundin eine Menge.
Erlebe es grad ähnlich mit meiner Jugendfreundin, 40 Jahre waren wir uns nah trotz so unterschiedlicher Lebensentwürfe, jetzt gehen unsre Wege so sehr in verschiedene Richtungen, wir haben nur oberflächlich Kontakt, unsren üblichen Telefonaten oder Treffen weicht sie aus um nicht ehrlich reden zu müssen und ich beobachte und sorge mich, da sie mich noch im Status hat bekomme ich alle Aktivitäten ja mit und vor Allem das dazwischen....und so bin auch ich traurig und finde das so schade, aber ich kann es ja nicht erzwingen, dass sie sich damit auseinandersetzt und sich mir öffnet wieder.
Also auch abwarten und dran bleiben und aufpassen, dass es mir nicht schadet....der Sachverhalt ähnelt sich, sie ist getrieben in der Sucht vermeintlich verpasstes Leben nachzuholen....ich kann ihr da nicht helfen Zufriedenheit und Entspannung zu finden und mal inne zu halten....

Bini, ich versteh wie es dir geht auch wenn ich vorher nicht eins war wie du damit umgehst, ich versteh jetzt besser, dass deine Wut auch aus der Trauer kommt.

[StrivingForLight]

Ach, liebe Karima, vielen Dank für Deine lieben Worte!
Das ganze „Geheimnis“ ist, dass ich irgendwann einsehen gelernt habe, dass die Akzeptanz des Unabänderlichen und das „Wie gehe ich jetzt damit um?“ immer das Wichtigere sind, als in unguten Gefühlen, die mir selber schaden, stecken zu bleiben.
Gern greife ich bei dieser Gelegenheit Deine Worte einmal auf, denn hier sind eine Menge aufrichtiger und mitfühlender Menschen, die auch ich, ohne sie zu persönlich zu kennen, sehr wertschätze.

Es ist gar nicht schön, zu lesen, dass auch Du gerade einen Verlust zu betrauern hast. Es ist wirklich schade, wenn die Richtungen langjähriger Weggefährten irgendwann auseinanderdriften. 40 Jahre sind eine sehr, sehr lange Zeit.

sie ist getrieben in der Sucht vermeintlich verpasstes Leben nachzuholen

Oh je, dagegen ist von Deiner Seite aus zumindest vorläufig kein Ankommen, denke ich. Wenn Deine Freundin jetzt das Gefühl hat, ein Leben mit angezogener Handbremse geführt zu haben, wird vermutlich kein aufrichtig gut gemeintes Wort sie zurzeit erreichen können.
Das tut mir für sie, aber auch für Dich, da Du nun nach langer gemeinsamer Zeit in gewisser Weise zurückgelassen wirst, sehr leid. Das ist mehr als nur schade.

Aber wie Du schreibst, erzwingen können wir nichts. Wir können nur jeden seinen eigenen Weg gehen lassen. Ich wünschte, Deine Freundin würde die Vertrautheit, die nach so vielen Jahren zwischen Euch gewachsen ist, eines Tages vermissen. Vielleicht kommt es ja so.
Was auch geschieht, Dir, liebe Karima, darf das nicht die Lebensfreude nehmen. Ich erinnere mich gerade an die Kommentare anlässlich deines Geburtstages. Da sprach so viel dieser Lebensfreude aus Deinen Zeilen. Daran halte nun bitte fest und finde wieder zu eigener Entspannung. Das wünsche ich Dir, und dazu ganz viel frische Kraft. Sei mal ganz lieb gedrückt, wenn Du magst.

Liebe Grüße
Striv

[Bini]

Ihr Lieben, Danke für die wirklich weisen Zeilen. Karima, das tut mir so leid. Es ist wirklich traurig, wenn langjährige Freundinnen, die vom Alter her nicht mehr „taufrisch“ sind, sich noch so krass verändern. Und das nach 40 Jahren Freundschaft. Da denkt Frau, dass es im Alter ruhiger wird mit guten Freundinnen, freut sich auf gemeinsame Zeit und Unternehmungen und dann passiert so was. Ja, es tut richtig weh, einem selbst fehlt ja richtig was im Leben, was nicht mal eben so einfach ausgetauscht werden kann. Auch wenn man nicht zurückgelassen wird, sondern wie in meinem Fall die Freundin zurücklässt (um letztendlich auch ihr selbst zu helfen, damit sie tiefer fällt ohne mich, dadurch vielleicht ihre Sucht beendet), tut es verdammt weh. Ich selbst versuche jetzt so damit umzugehen, dass ich die Trauer zulasse, aber auf nichts mehr warte. Mir helfen im Moment auch diese weisen Sprüche wie „Reisende soll man nicht aufhalten“ und „die Hoffnung stirbt zuletzt“.
Ich sage mir immer, warten kann ich an der Bushaltestelle oder auf dem Bahnhof. Ich warte aber nicht mehr auf meine Freundin, die gerade so abdreht, und das über Jahre, vielleicht sogar Jahrzehnte. Alles liebe Euch,Striv und Karima

[karima66]

Liebe Striv und Bini,

danke euch!
Striv, gerne, Umarmung zurück und nein, ich hab meine Lebensfreude nicht verloren, aber es war grad so aktuell traurig da ich im Urlaub viel Zeit hätte um mit ihr mal wieder lange und vertraut zu reden, was Schönes zu machen da sie eben jetzt auch Ferien hat und sie hat soooooo viel Anderes vor da kann das nicht klappen mit einem Treffen, das zog mich runter, aber heute bin ich nun auch pragmatisch, dann ist es so, ich/ wir treffen andere liebe Freunde und sie muss wissen was sie tut, trotzdem eben schade denn wir haben schon so viel durch zusammen, die letzten Jahre war ich verstärkt für sie da und dachte nun wo die Kinder gross können wir das geniessen, vorher musste ich ja immer Rücksicht auf die Kinder nehmen, Treffen zu zweit selten, na ja so ist das, genau warten tue ich auch nicht, sie kommt wieder auf mich zu oder nicht, da bin ich eigentlich die letzten Jahre sehr rigoros bei Anderen geworden und konnte mich oft gut abgrenzen damit es mir nicht schlecht geht, aber diese Geschichte nun ist doch etwas größer.

Wünsche euch eine schöne Zeit mit euch und den Menschen die da sind und die sich freuen mit euch zusammen zu treffen!

[Weisses Kaninchen]

Habe gerade nicht so Worte und Kraft und mich deshalb die letzten Tage nicht eingebracht, aber Alles gelesen und möchte zum Einen die Zeilen von Striv oben für mich auch unterstreichen und aber vor allem sagen was für beeindruckende, mitfühlende ja weise Beiträge Striv von dir zu den gerade sehr sensiblen Themen und auch von manchen anderen Usern so dass ich eh nichts hätte hinzufügen können, immer wieder bewundernswert was für tolle Menschen sich hier engagieren.(mich nicht eingeschlossen denn Selbslob liegt mir fern)

Obwohl ja nicht in der Situation einer Freundin von Beznessopfern gaben auch mir die Worte zum Thema Freundin eine Menge.
Erlebe es grad ähnlich mit meiner Jugendfreundin, 40 Jahre waren wir uns nah trotz so unterschiedlicher Lebensentwürfe, jetzt gehen unsre Wege so sehr in verschiedene Richtungen, wir haben nur oberflächlich Kontakt, unsren üblichen Telefonaten oder Treffen weicht sie aus um nicht ehrlich reden zu müssen und ich beobachte und sorge mich, da sie mich noch im Status hat bekomme ich alle Aktivitäten ja mit und vor Allem das dazwischen....und so bin auch ich traurig und finde das so schade, aber ich kann es ja nicht erzwingen, dass sie sich damit auseinandersetzt und sich mir öffnet wieder.
Also auch abwarten und dran bleiben und aufpassen, dass es mir nicht schadet....der Sachverhalt ähnelt sich, sie ist getrieben in der Sucht vermeintlich verpasstes Leben nachzuholen....ich kann ihr da nicht helfen Zufriedenheit und Entspannung zu finden und mal inne zu halten....

Bini, ich versteh wie es dir geht auch wenn ich vorher nicht eins war wie du damit umgehst, ich versteh jetzt besser, dass deine Wut auch aus der Trauer kommt.

Leute,
zunächst einmal,
ich finde es ziemlich cool, hier auf dieser Plattform momentan
so viel positive Weiterentwicklung und "Kuschelkurs" unter uns Usern wahrnehmen zu können und auch das Gefühl,
dass sich hier immer mehr aktuell durch Bezness betroffene Ladies angenommen fühlen und obendrein sogar entsprechend agieren können,
das ist manchmal nämlich echt schwer wenn man da so drinsteckt, viele hier wissen es ja!

Auch dass das Thema "Bezness und darunter leidende Angehörige" hier Anklang findet
und Beispiele anderer Art dazu mit einfliessen, welche durchaus ihre Berechtigung finden,
erachte ich mittlerweile in der so laufenden Art und Weise als zielführend.

Karima,
auch sehr schöne und wie so oft einfühlende Worte von dir hier an Bini
auch an viele andere hier mit solch schlecht gemachten Erfahrungen
-Danke auch von mir an dieser Stelle
und ich finde du brauchst dich auch wirklich nicht dafür zu rechtfertigen, vlt nicht immer gleich zur Stelle zu sein, denn present bist du gefühlt trotzdem iwie,
da auch deine Anteilnahme an die/uns Betroffenen hier zumeist noch lang positiv nachhallen...
denke ich kann da für so einige hier sprechen…


So hat es auch etwas in mir ausgelöst, dass die von dir
-wenn auch aus anderen Gründen-
und in deinem Fall sehr gute Freundin,
sich von dir weiter entfernt(e),
in der warmen Art u Weise, wie du uns daran teilhaben lässt.


Wenn du darüber mal vlt wieder sehr traurig sein solltest, denk daran,
dass es einen Grund dafür gibt, dass sie dich letztlich nicht zu einer ihrer Prioritäten machte
und dass dir dadurch bestimmt auch einiges Negatives erspart bleibt-
es gibt ja immer eine Kehrseite der Medaille, liebe Karima, du weisst es
und vlt könnte dir ja eine Pro und Contra-Liste nochmal einen zusätzlichen Schub weiter nach vorne für deine Gefühlslage geben…
ich finde solche Listen oft hilfreich dabei sich weiter abzugrenzen oder Entscheidungen zu treffen.
Weiss nicht, ob du über diesen Punkt schon hinaus bist,
dich diese Worte trösten oder du diese,
in der Art vlt schon gefühlte 100 mal dazu gehört hast,

was ich aber weiss ist, dass du in der Tat nach dem wie du hier auftrittst und schreibst,
ein doch auch ausgesprochen lebenslustiger Mensch sein kannst
wie von anderen hier auch mehrmals erkannt,

und deshalb meine ich auch,
dass du den Verlust deiner Freundin letztendlich „ auf einer A****backe absitzen wirst.
(Das rigorose eben, von dem du selbst geschrieben hast)

Das ist keine Abwertung deiner vlt noch momentanigen Gefühlslage dazu, sondern ich schätze dich eben bisher hier als eine relativ starke Persönlichkeit ein
(was übrigens ebefalls keine Abwertung an Mädels sein soll, welche sich aktuell auch noch gefühlsmässig stark kompromittiert fühlen…)
denn niemals soll es bei meinen Beiträgen abwertend sein, ganz gleich wie es in dem Moment, indem ich was „raushaue“ auch vlt mal rüberkommen mag.

(Es sei denn, es geht um Leute, welche z.B. durch rein materielle Interessen versuchen anderen zu schaden
da kann man dann gerne einmal mehr auf die K*cke hauen, finde ich )

In dem Moment des Leidens ist es ja immer am Schlimmsten, aber danach kannst du drüber lächeln und trotzdem an die schönen Zeiten mit ihr zurückdenken, daran möchte ich dich einfach nur mit diesem Post erinnern.

Du, ich habe einmal eine gute Bekannte nach längerer Zeit wiedergetroffen und wir haben über alles Mögliche geschnackt,
so erfuhr ich auch nebenbei, dass diese -wie viele andere hier-
eine sehr heftige Erfahrung mit einem Beznesser hinter sich hatte
(inkl. ihn nach D holen, Hochzeit, gemeinsames u verstörtes Kind - das volle Programm halt leider...)

Das Treffen war vor meiner eigenen Bezess-Erfahrung und es lagen Jahren zwischen der besagten Begegnung mit ihr…
als ich diese Bekannte kennenlernte, war ich noch in der 11. Klasse und im späteren Verlauf ward sie nicht mehr gesehen,
da sie Ägypten lange als Backpackerin bereiste, sich komplett zurückzog.

Sie war aber nach der Unguten-Erfahrung, nicht mehr annähernd dieselbe Frau, welche ich einst kennenlernte-
es war so schlimm mitzubekommen, wie unglücklich sie dieses Erlebnis scheinbar immer noch Jahre später machte,
auch wenn sie nicht zu meinem engen Freundeskreis zählte-
mag ich diesen Menschen gerne und wie sie heute z.Teil lebt, das hatte mich nachdenklich gemacht und mich letztlich auf Abstand gebracht.

Natürlich möchte ich von dort nun z.B. nicht auf Binis Freundin schliessen, da ja jeder Fall irgendwie anders ist.

Bini,
nicht nur deshalb, kann ich mir gut vorstellen, was das erst mit einem machen kann, wenn man da noch näher dran ist
und man das bei seiner besten Freundin durchlebt
und dann noch in dem Ausmass, welches du in mehreren Threads ja über deine damalige Freundin beschrieben hast.

[Weisses Kaninchen]

Ja, es tut richtig weh, einem selbst fehlt ja richtig was im Leben, was nicht mal eben so einfach ausgetauscht werden kann. Auch wenn man nicht zurückgelassen wird, sondern wie in meinem Fall die Freundin zurücklässt (um letztendlich auch ihr selbst zu helfen, damit sie tiefer fällt ohne mich, dadurch vielleicht ihre Sucht beendet), tut es verdammt weh.

Ich denke auch nicht, dass du von ihr letztlich weggegangen bist,
sondern sie dich im Grunde genommen ja verlassen hat und zwar durch ihr Verhalten,
da es ja unmöglich ist, ihr weiterhin auf ihrem dunklen Pfad zu folgen.

Liebe Bini,
vielleicht hilft es ,
dir in absehbarer Zeit einen Tapetenwechsel (Urlaub oä.) zu gönnen
du gerätst während eines zumindest Tapetenwechsels auch in neue schöne oder sogar lustige Begebenheiten,
erfährst evtl. frische Bekanntschaften live und in Farbe
und das kann auch den erweiterten Horizont für wieder bessere Gefühle bringen,
auch zu dem was einem wieder zu Hause im Alltag danach erwartet positiv beitragen


Achja und was bei mir,
wenn ich zB. einen Verlust oder Misserfolg im Leben hinnehmen musste oä. ,half
war irgendwann dann,
mein zu Hause etwas umzugestalten- und wenn es nur das Ausmisten irgendwelches Krims Krams war,
das hat dann auch immer -neben anderen Hilfen-meine Seele mit gereinigt
und nebenbei mich auf neue Ideen für zB. meine weitere Lebensgestaltung/das Füllen einer Lücke gebracht.

Am besten finde ich persönlich, Sport zu machen oder tanzen zu gehen, besonders leckeres Essen zu machen,
dabei ging mir bisher dann voll einer ab…
aber das ist natürlich nicht immer und für jedermann passend und sei deshalb hier nur am Rande erwähnt.

(z.B. ausgerechnet während meines eigenen Bezness-Erwachens, war ich aufgrund der ggb Umstände leider nicht in der Lage dies alles umzusetzen, mehr darüber kann man bei Interesse aber in einem anderen Thread nachlesen)


Du hast wahrscheinlich schon einige Basislager geschafft in Richtung wieder happier werden und
dazu kann man dir auch ruhig mal gratulieren, zu diesem Entwicklungsschritt,
denn neben dem jahrelangen, emotional zermürbenden Begleiten eines gebeznessten Freundes,
ist es ein Zeichen von Stärke, das Ganze dann auch loslassen zu können und bewusst mit und an sich arbeiten zu wollen
und das teils auch noch in einem öffentlichem Forum,
welches dich bei diesem Prozess im Rahmen der Möglichkeiten mit begleiten kann.
Uff- was für ein langer Satz

Und hey,
das ist schon ganz schön mutig von dir-
Pseudonym hin oder her-
auch dann hier zu seinen gegenwärtigen Tränen zu stehen,
finde ich, dass muss man sich auch erst mal trauen können…



Dir und allen anderen hier noch einen schönen Abend,

mit Gruss vom

weissen Kaninchen

[Bini]

Danke, Du liebes Kaninchen, das sind ganz, ganz wertvolle Tipps, die ich mir zu Herzen nehme. Es ist soo lieb, was Du schreibst. Dankeschön, dass ich hier auch meine Wut raushauen durfte. Ich habe viel über mich selbst hier gelernt.

[Bini]

Und ja, weißes Kaninchen, es stimmt, diese Menschen sind nach Jahren im Bezness gefangen, leider nicht mehr dieselben. Das habe ich auch mit Erschrecken festgestellt. Dein Beispiel finde ich da auch sehr hilfreich und interessant. Herzlichen Dank dafür.

[karima66]

Liebes Kaninchen, aus dem Urlaub, auch Ferien vom Internet, hab ich gestern doch bissl gelesen und fand deine Zeilen, bin ja fast beschämt was ich da so lesen durfte, lieben Dank dafür ist eigentlich zu wenig, es hat mich berührt und die Worte zum Umgang mit meiner Freundin waren genau so richtig und lassen mich damit nun im Reinen sein, danke dir!

Ich sitz hier im Grünen, nordische Luft, so wohltuend nach dem stickigen Berlin, Alles blüht, die Schwalben die hier brüten fliegen um uns, Hummelnest, der Hahn kräht, die Schafe kommen an wenn man über die Weide spaziert und mal wieder einen Kater im Bett, nicht meiner, aber er kennt uns ja, hab das umgebensein von Katzen so vermisst...herrlich....Stille die Berlinern schon fast unheimlich ist und jeden Tag frische Eier und Gemüse.....das macht glücklich, mehr braucht es nicht, Eltern sehen und ein paar gute Freunde, deine Worte waren dann noch das Sahnehäubchen und das Leben ist schön!

Sonnige Grüße aus dem Nichts, nur Natur, ich drück dich mal und Jeden der es möchte gleich mit, bis bald,

Karima