Dankeschön, ihr Lieben!
Ach ja, die Pension Schwarzwaldrose und ihre Protagonisten… das ist bald eine untergegangene, politisch nicht korrekte Welt. Da gab es noch Süßigkeiten, die den Namen einer sexuellen Belästigung afrikanischer Menschen trugen, und Fleischgerichte, die auch so Bezeichnungen mobiler ethnischer Minderheiten hatten… und ich glaube, das war gar nicht böse, abwertend oder diskriminierend gemeint. Und da habe zumindest ich nix Böses damit in Verbindung gebracht, und wollte damit auch niemanden beleidigen.
Haben sich die Menschen damals beleidigt gefühlt? Ich weiss es nicht. Ganz ehrlich nicht.
Es war damals auch nicht alles Gold, was glänzt. Ganz sicher nicht. Aber die Tendenz, alles ins Extreme zu überdehnen, Gefühl über Wissenschaft zu stellen, den eigenen Narzissmus zu bauchpinseln, sich selbst als das Maß aller Dinge zu sehen, der absolut fehlende Pragmatismus, die einerseits ständig gepredigte Toleranz, die bei einer abweichenden Meinung aber sofort aufhört, und vor allem dieses ständige “Haltung zeigen” ohne Reflektion und lösungsorientiertes Handeln, das habe ich früher nicht so wahrgenommen.
Da werden im Namen der Toleranz an der Uni (Kiel) die Geschlechter getrennt (Frauen auf die schlechten Plätze hinten), und das Kopftuch als Befreiung und Selbstbestimmung der Frau gefeiert. Tierquälerei (Schächtung von Tieren), KIndesmisshandlung/Pädophilie (Kinderehen) werden möglich gemacht, und bekommen das Etikett “kulturell”, also irgendwie “schützenswert”, weil man “zeigt Haltung” und ist “tolerant”. Vergewaltiger werden weniger hart bestraft als ihre Opfer, die die “Persönlichkeitsrechte” des Vergewaltigers “missachtet haben”. Für das Verbreiten eines satirischen Bildes können höhere (und promptere) Strafen verhängt werden als bei körperlichen Angriffen…
Für mich sind da ein paar Maßstäbe verrutscht, auch wenn ich die Diskussion darüber, wie wir miteinander umgehen wollen (und da gehört auch eine Diskussion über Sprache, Beleidigungen und unbeabsichtigte Diskriminierung dazu!) wichtig finde. Aber vielleicht ist das hier auch nicht der richtige Ort, um das zu diskutieren.
Lassen wir also Günther und Moni in ihrer Welt des Gelsenkirchener Barocks, der Glasbausteine, der verblichenen Langnese-Eisschirme, den vergilbten Plastestühlen, Waschbetonplatten und Schwenkgrill. Und ja, ab und zu kommt ja auch Lukas zu Besuch, der Soziologie-Student im 17. Semester, der sich überall durchschnorrt.

„Nicht zu bekommen, was man will, ist manchmal ein grosser Glücksfall.“ Dalai Lama