Liebe Alina, Du machst meiner Ansicht nach einen enormen Fehler, der Dir ganz sicherlich sehr schaden wird. Du glaubst, für Dich wäre Vieles besser, wenn Du zu den „Chefs“ gehörst? Denn diese – so schreibst Du selbst – arbeiten weniger und stecken mehr Geld ein und für die 3 !!! Ärzte, mit denen Du zusammengearbeitet hast warst Du ein „Niemand“?
Leute, die so denken, sind genau die Chefs, die keiner will. Eben genau solche, von denen Du schreibst. Ich befürchte allerdings, dass Du nicht unbedingt viele „Chefs“ wirklich kennst. Ich gebe Dir Brief und Siegel: wer so denkt:
Milka hat Folgendes geschrieben:
ich bin eine von jenen Krankenschwestern, mit Überstunden und schlecht bezahlt.
Trotzdem fühle ich mich nicht als Niemand, denn in ein Krankenhaus in dem nur Ärzte arbeiten würden ,wollte ich nicht als Patient erleben.Die Ärzte brauchen die Krankenschwestern um ihre Arbeit machen zu können.
Jeder sollte das Beste geben an seinem Platz, dazu muß man nicht unbedingt studiert haben.
Es ist mit Sicherheit schön viel Geld zu verdienen, aber die Freude am Beruf muß überwiegen.
Ausgenutzt werden und schlecht bezahlt werden kannst du auch wenn du studiert hast, was würdest du dann machen?
wird immer die Achtung aller Kollegen und aller Chefs haben. Jeder „Chef“ der noch alle seine sieben Sinne beisammen hat wird jemanden mit einer solchen Einstellung einstellen und unbedingt behalten wollen.
Du hast auf Milka`s post geantwortet:
Ich würde mich ärgern
ich sage auch nicht, dass du ein Niemand bist, sondern du bist ein Niemand für die Geschäftsführung oder teilweise die Ärzte, weil sie sich als etwas besseres fühlen. Ich hatte die Erfahrung gemacht. Wir hatten 3 Ärzte dort im Krankenhaus, die nur mit der Stationsschwester geredet haben. Aller anderen waren unwichtig oder nicht ihren Vorstellungen entsprechend.
Aha, Du würdest Dich ärgern, einen Beruf zu haben, der Dich ausfüllt? Du weißt ganz genau, dass Milka von der Geschäftsführung, von den Ärzten als ein „Niemand“ betrachtet wird? Jetzt mach Dich aber nicht lächerlich.
Zum Erwachsenwerden gehört seinen eigenen Wert zu erkennen. Der liegt nicht in der Position, die man meint in einer Gesellschaft „errungen“ zu haben. Wenn Du so anfängst zu studieren, wirst Du eine der ersten sein, die im Erfolgsfalle auf alle anderen herabsehen.
Dahinter steckt ein Anspruchsdenken, das viele Userinen von ihren früheren Habibis auch berichten. ..“Was ich soll 9 Stunden am Band stehen“? „Was, ich soll stundenlang Pakete hin und her tragen“? „Waaaaas, etwa Leuten den Popo abwischen. Nein, nein, das müssen Andere machen. Ich bin Chef“. „Was ich darf nicht Chef sein, na wenn`s nicht auf legale Art geht, dann deal ich halt ein bisschen. Ich will ja was Anständiges Arbeiten, aber ich darf ja nicht““.
Liebe Alina, was denkst Du eigentlich von Dir selbst? Was, wenn Du das Abitur wirklich in Angriff nimmst. Wenn Du das schaffst mit Kind (evtl. sogar 2 Kindern) dann kannst Du stolz auf Dich sein. Was, wenn es notwendig wird, dann Geld zu verdienen und nicht die Möglichkeit besteht, zu studieren, was wenn Du das Studium nicht schaffst (dafür kann es 1000 Gründe geben), bist Du dann am Ende für Dich selbst ein „Niemand“, Gehst Du dann durch die Welt und glaubst allen Ernstes, jeder und jede „Studierte“ sehen auf Dich herab?
Das ist absoluter Oberkäse, wirklich.
3 Ärzte, die sich an die Hierarchie eines Krankeshauses halten und die Jüngste erst nach der Stationsschwester ansprechen (und das auch nur wenn es nötig ist) sind kein Zeichen für Missachtung. Die Stationsschwester zu übergehen, wäre es andererseits aber wohl. Denk nicht nur immer aus Deiner Sicht. Dann geht`s Dir auch besser und Du erkennst auch schneller Deinen eigenen Wert und Deine wahre Stärke.
Sag` ich Dir jetzt einfach mal als „Studierte“ und als Chefin.
(Wie das alles mit einem Mann an Deiner Seite laufen soll, der nicht lesen und schreiben kann, ist mir auch schleierhaft – oder legt der keinen Wert auf das was Du als Anerkennung ansiehst – will der kein Chef sein? Glaubst Du das?)
Nix für ungut, täte mir leid, wenn Du`s falsch verstehst.
Liebe Grüße, Stern
, die tausend Fragezeichen im Kopf hat, da hilft alles studieren null und nix.