Ist er anders???

Austausch über gemachte Bezness-Erfahrungen in diesem Land

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past2009
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Re: Ist er anders???

Beitrag von past2009 » 21.03.2013, 22:09

Zwoelfe hat geschrieben:
past2009 hat geschrieben:@Zwoelfe:
Es ist eine "andere Welt" für uns Europäerinnen. Eine vielfältige, komplett anders strukturierte Welt.
Die meisten der beschnittenen Ägypterinnen haben nur den "kleinen Schnitt" (= O-Ton meines Ex-Bezzies: Es ist ja nur ein kleiner Schnitt!) erfahren müssen. Wir haben gelernt, dass mit Entfernen der Klitoris Sex nicht mehr "lusterfüllend" stattfinden kann. Viele Ägypter sehen es als "Garantie" dafür, dass die "Angetraute" nicht fremdgehen wird...

Du selbst bist nicht beschnitten ? Aber Dein Habibi hat gesagt ...

Zwoelfe
??????
- Was willst Du damit sagen????
Ich schreibe nur meine Erfahrungen und Beobachtungen auf.
Sicher ist, dass "beim kleinen Schnitt" der Bräutigam in der Hochzeitsnacht nicht "mit dem Messer in der Hand" zur Braut ins Bett steigt - wie leider noch in anderen Regionen Afrikas, wo Frauen vollständig beschnitten sind und zugenäht werden...
Allerdings ist die Story, wonach beschnittene Frauen eine "Garantie" für den Ehemann sind, dass sich die Frau "nur" ihrem Ehemann und keinem anderen zuwendet, nur ein Märchen... Über andere Dinge möchte ich nicht spekulieren (Gerüchte kreisen auch in Ägypten viele darüber...)... Es ist eine gewaltvolle Erfahrung, die junge Mädchen in diesem Land machen müssen, über traumatische Erfahrungen bei der männlichen Beschneidung haben wir hier ebenso schon oft hingewiesen... Und wie gesagt, über die psychologischen Auswirkungen dieses "Herumschnippelns" in den Geschlechtsteilen auf eine Gesellschaft kann man nur spekulieren, auf alle Fälle ist es nichts, was wir Europäerinnen uns in irgendeiner Weise vorstellen könnten... :twisted:

past2009
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Re: Ist er anders???

Beitrag von past2009 » 21.03.2013, 22:16

Soll natürlich "Herumschnippeln" AN den Geschlechtsteilen heißen... sorry...

schwarzerkaterkarlo
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Re: Ist er anders???

Beitrag von schwarzerkaterkarlo » 22.03.2013, 11:28

Das hier mehrfach genannte "Beschneiden" der weiblichen Genitalien ist eine Verstümmelung, eine schwere Körpermisshandlung und wird bei uns
in Deutschland strafrechtlich verfolgt. Die Verstümmelungen werden diesen Frauen und Mädchen ohne deren Einwilligung angetan. Die misshandelten
Frauen und Mädchen leiden ein ganzes Leben lang physisch und psychisch unter den Folge.

Im Koran wird dieses fürchterliche Thema nicht erwähnt. Die Verstümmelung haben sich die Männer ausgedacht.

Mal wieder mehr ein Thema, für welches der Koran zweckentfremdet wird. Wenn das Mohamed wüsste ....:-)))

skk

heartbeat
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Re: Ist er anders???

Beitrag von heartbeat » 22.03.2013, 12:29

Liebe Schwarzerkaterkarlo,
Das hier mehrfach genannte "Beschneiden" der weiblichen Genitalien ist eine Verstümmelung, eine schwere Körpermisshandlung und wird bei uns
in Deutschland strafrechtlich verfolgt. Die Verstümmelungen werden diesen Frauen und Mädchen ohne deren Einwilligung angetan. Die misshandelten
Frauen und Mädchen leiden ein ganzes Leben lang physisch und psychisch unter den Folge.
Das gilt auch für männliche Beschneidung, die ja hier nun komplett legalisiert wurde und leider nicht strafrechtlich verfolgt wird. :twisted:

Wer weiß schon, welche Folgen diese Traumata der Beschneidung wirklich für das weitere Leben eines Mannes haben? Auch die "klinisch perfekte Beschneidung" hinterlässt nicht selten ihre lebenslangen Spuren in der Seele. Nur Wenige der Beschnittenen sprechen öffentlich darüber - aber die dafür um so deutlicher! Das konnte man ja bei der öffentlichen Debatte über Verbot oder Legalisierung verfolgen, als endlich auch mancher mutige Mann mal die Wahrheit aus seinem Mund heraus ließ.

Ob viele dieser beschnittenen Männer sich wohl wegen dieses früh-/kindlichen Traumas später so brutal und "schräg" verhalten? Liebes- und Empathiefähigkeit einbüßen? Unbewusst Rachebedürfnisse an ihren Peinigern entwickeln und diese auf andere Personen ableiten? Das ist natürlich alles reine, wilde Spekulation! Trotzdem habe ich mich das schon oft gefragt. Auf jeden Fall wäre es mal eine große Studie wert - in unserer Gesellschaft, die sonst alle Phänomene so gerne und gründlich psychologisch untersucht und kommentiert...!
Nur müsste es dann auch genügend ehrliche "Probanden" geben......betroffene Muslime?....die Verteidiger dieser Riten????
Da sehe ich schwarz!

heartbeat
Bedenke: Nicht zu bekommen, was man will, ist manchmal ein großer Glücksfall! Dalai Lama

schwarzerkaterkarlo
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Re: Ist er anders???

Beitrag von schwarzerkaterkarlo » 22.03.2013, 12:53

Wer weiß schon, welche Folgen diese Traumata der Beschneidung wirklich für das weitere Leben eines Mannes haben? Auch die "klinisch perfekte Beschneidung" hinterlässt nicht selten ihre lebenslangen Spuren in der Seele. Nur Wenige der Beschnittenen sprechen öffentlich darüber - aber die dafür um so deutlicher! Das konnte man ja bei der öffentlichen Debatte über Verbot oder Legalisierung verfolgen, als endlich auch mancher mutige Mann mal die Wahrheit aus seinem Mund heraus ließ.
?????? Ist das jetzt ein Vergleich zwischen der männlichen Beschneidung der Verstümmelung von Frauen und Mädchen? Ich hoffe, Du weisst, was diesen Frauen und Mädchen physisch angetan wird.
Ob viele dieser beschnittenen Männer sich wohl wegen dieses früh-/kindlichen Traumas später so brutal und "schräg" verhalten? Liebes- und Empathiefähigkeit einbüßen? Unbewusst Rachebedürfnisse an ihren Peinigern entwickeln und diese auf andere Personen ableiten? Das ist natürlich alles reine, wilde Spekulation! Trotzdem habe ich mich das schon oft gefragt. Auf jeden Fall wäre es mal eine große Studie wert - in unserer Gesellschaft, die sonst alle Phänomene so gerne und gründlich psychologisch untersucht und kommentiert...!
Nur müsste es dann auch genügend ehrliche "Probanden" geben......betroffene Muslime?....die Verteidiger dieser Riten????
Da sehe ich schwarz!
Diese Studie wäre das Papier nicht wert. Die Verhaltensmuster sind wohl eher in der Erziehung und der Gesellschaft zu finden. Hier empfehle ich den Film
"die Fremde".

skk

schwarzerkaterkarlo
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Re: Ist er anders???

Beitrag von schwarzerkaterkarlo » 22.03.2013, 12:54

upps, jetzt habe ich mit dem "Quote" etwas falsch gemacht. Weiss auch schon, was........... Beim nächsten Mal wird alles besser.

skk

furiosa
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Re: Ist er anders???

Beitrag von furiosa » 22.03.2013, 14:46

heartbeat hat geschrieben:Liebe Schwarzerkaterkarlo,
Das hier mehrfach genannte "Beschneiden" der weiblichen Genitalien ist eine Verstümmelung, eine schwere Körpermisshandlung und wird bei uns
in Deutschland strafrechtlich verfolgt. Die Verstümmelungen werden diesen Frauen und Mädchen ohne deren Einwilligung angetan. Die misshandelten
Frauen und Mädchen leiden ein ganzes Leben lang physisch und psychisch unter den Folge.
Das gilt auch für männliche Beschneidung, die ja hier nun komplett legalisiert wurde und leider nicht strafrechtlich verfolgt wird. :twisted:


heartbeat
Also, da geht's mir wie schwarzerkaterkarlo...Ich bin keine Befürworterin der Beschneidungen bei Buben, aber diese mit der Verstümmelung der weiblichen Genitalien gleichzusetzen finde ich trotzdem übertrieben.
heartbeat hat geschrieben: Ob viele dieser beschnittenen Männer sich wohl wegen dieses früh-/kindlichen Traumas später so brutal und "schräg" verhalten? Liebes- und Empathiefähigkeit einbüßen? Unbewusst Rachebedürfnisse an ihren Peinigern entwickeln und diese auf andere Personen ableiten? Das ist natürlich alles reine, wilde Spekulation! Trotzdem habe ich mich das schon oft gefragt. Auf jeden Fall wäre es mal eine große Studie wert - in unserer Gesellschaft, die sonst alle Phänomene so gerne und gründlich psychologisch untersucht und kommentiert...!
Nur müsste es dann auch genügend ehrliche "Probanden" geben......betroffene Muslime?....die Verteidiger dieser Riten????
Da sehe ich schwarz!
Ich denke, das von dir beschriebene Verhalten hängt eher von dem Grundgedanken, der hinter der Beschneidung steckt, nämlich die Sexualität zu reglementieren, ab als von der Beschneidung an sich. Da haben die Sozialisation und die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen sicher mehr Bedeutung.

Eine Studie darüber? Wo findet man dann die unbeschnittene Vergleichsgruppe??

Nebelwolke
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Re: Ist er anders???

Beitrag von Nebelwolke » 22.03.2013, 15:21

Auch wenn ich mnich jetzt in die Nesseln setze....

Aber die männliche Beschneidung mit der totalen Verstümmelung zu vergleichen, die ein Mädchen / eine Frau erfährt, ist ein Schlag ins Gesicht der betroffenen Mädchen & Frauen! :twisted:
Wieviele Mädchen / Frauen verbluten oder verrecken elendig an den Folgen!
Davon, dass kein normales Sexualleben möglich ist / eine Geburt eine NOCh schlimmere Qual ist als eh schon, mal gar nicht gesprochen....

Bei einem Mann dagegen - immer vorausgesetzt, dass die Beschneidung KORREKT verläuft natürlich - sind noch alle Funktionen da, er hat keinerlei Beschwerden und die Beschneidung hat auch viele Vorteile. Ehrlich gesagt bevorzuge ich beschnittene Männer. Ich freue mich beim Sex über jeden Mann, der beschnitten ist....
Ich habe noch keinerlei "unerfreuliche Nebenwirkungen" bemerkt. Die beschnittenen Männer, mit denen ich Sex hatte, wirkten nicht so, als ob sie irgendwas vermissen würden... :wink:

Wenn ich sie danach frage, wissen die meisten gar nichts mehr davon oder sagen, dass sie sich über die Geschenke / die Feier gefreut haben und sie es komisch finden, dass "deutsche" (Männer) so ein Geschrei drum machen....

Ich kenne auch "deutsche" Männer, die sich beschneiden ließen (wobei es im zarten Alter ja wesentlich einfacher ist) und auch die Söhne meiner Freundin wurden auch Anfang des Jahres beschnitten.

Ich bin auch gegen ein Verbot der Beschneidung. Und zwar aus folgendem Grund: Nicht ein Jude / Moslem oder auch Deutscher / Christ" würde sich davon beeindrucken lassen! Und bevor dann stümperhaft unter unhygienischen Umständen beschnitten wird, ist es doch wohl auf diesem Wege besser. Deutschland hat echt andere Probleme....

heartbeat
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Re: Ist er anders???

Beitrag von heartbeat » 22.03.2013, 15:26

Ja, natürlich weiß ich um die unendlich größeren Leiden und Qualen der beschnittenen Frauen! Diese zerstörten Leben!

Das Buch "Schnitt in die Seele" mit ausführlichen Beschreibungen der Beschneiderinnen, ihrer Methoden und "Werkzeuge" und den Fotos der grauenvollen "Ergebnisse" verschiedener Beschneidungsformen las ich vor langer Zeit. Auch gab es ja vor einigen Jahren Dokumentationsfilme zu diesem Thema, die (fast) alles zeigten und nichts beschönigten (Arte...). Darüber hinaus mittlerweile mutige Bücher von selbst Betroffenen, die durch diese schrecklichen Erfahrungen gegangen sind.

Ich wollte die weibliche Beschneidung auch nicht in einen Vergleich setzen mit der männlichen! Wenn Du es so verstanden hast, habe ich mich vielleicht missverständlich ausgedrückt.
Ja, und natürlich bestimmen die soziokulturellen Prägungen das Verhalten dieser Männer am stärksten! Logisch, dass immer der gesamte Hintergrund eine Rolle spielt! Aber der unsinnige Beschneidungsritus ist eben ein Teil dieser Prägung - und mich würde schon interessieren, ob und wie weit solch ein Trauma verarbeitet wird und welche Rolle es im späteren Leben spielen kann. Dazu gab es ja in der öffentlichen Debatte einige sehr offen berichtende Männer.

Ich möchte aber trotzdem betonen, dass ich auch die männliche Beschneidung für eine schwere Verletzung des Körpers und vor allem der Seele halte, die vielleicht "unbemerkter" ihre traumatisierenden Spuren hinterlässt - wie jeder auch schon im frühen Babyalter erlittene, körperliche Schmerz. Das ist hinreichend bekannt.
(In vielen Teilen Schwarzafrikas werden übrigens auch Jungen immer noch mit Rasierklingen, Messern oder Glasscherben unsachgemäß, unter großen Schmerzen beschnitten - mit lebenslangen, auch körperlichen Folgen und Funktionseinschränkungen! Auch deren Genitalien sind dann oft regelrecht verstümmelt!)

Muslime beschneiden ja meistens erst im Knabenalter. Da bekommen viele der Jungen ein Trauma, auch wenn ihnen eingeredet wird, dass sie "als Junge da durch müssen, wenn sie ein richtiger Mann werden wollen" und alles mit einer Feier und vielen Geschenken verbrämt wird. Das Unverständnis über das, was da mit ihnen geschieht ist da, die tagelangen Schmerzen sind da, eine gewisse Öffentlichkeit durch Familie und Freunde ist da, die Peinlichkeit ist da - und niemand erklärt dem Kind, warum er jetzt "mehr Mann ist" als vorher (obwohl durch das Abschneiden der Vorhaut doch jetzt weniger dran ist als vorher).
Warum erklärt es ihm keiner? Weil es sich nicht erklären lässt und es keinen Grund dafür gibt, es zu tun! Genauso wenig, wie bei den Frauen!
Es war immer so, es bleibt so, und du kannst nur "zu uns gehören" wenn wir dich auf diese Weise "markieren".

Und genauso wenig wie die Mädchen werden die Knaben gefragt, ob sie es möchten! Hierin ist das Ganze durchaus schon mal vergleichbar!

Und in beiden Fällen scheint zu gelten: Die Würde des Menschen ist unantastbar - die Würde des Kindes nicht!

.
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Re: Ist er anders???

Beitrag von heartbeat » 22.03.2013, 15:30

Das war eine Antwort auf Deinen letzten Beitrag, liebe Schwarzekaterkarlo. Vergaß ich eben, zu erwähnen.
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Re: Ist er anders???

Beitrag von heartbeat » 22.03.2013, 15:34

...und nochmal:

Ich setze weder gleich noch vergleiche ich!
Ich möchte nur ausdrücken, dass ich Beschneidung auch bei Männern für Körper- und Seelenverletzung halte - OHNE dadurch die Leiden und Folgen der weiblichen Beschneidung herabzusetzen oder zu mindern! Wie könnte ich das????
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Re: Ist er anders???

Beitrag von heartbeat » 22.03.2013, 15:40

Das war jetzt aber ganz schön viel OT im Thread von BlackSheep! :oops:
Entschuldigung!
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Nebelwolke
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Re: Ist er anders???

Beitrag von Nebelwolke » 22.03.2013, 15:56

Ja, ich verstehe das schon.

Ob man sich in das Säuglingsalter zurückerinnert / eine Art Schmerzgedächtnis hat, weiß ich nicht.

Ich hatte das "Vergnügen", auch als Baby im Krankenhaus "gequält" worden zu sein und erinnere mich nicht mehr. Meine Mutter erzählte mir das.

Das Jungs auch teilweise unter schlimmen hygienischen Bedingungen beschnitten werden und dann auch leiden, ist natürlich voll daneben! :evil:
Wenn Beschneidung, dann natürlich vernünftig! Aber in manchen Ländern ist halt die Hygiene nicht gegeben. Dann sollte man die Beschneidung besser lassen....

Manchen Jungen wurde es durchaus erklärt, was vorgeht. Aber in wieweit das natürlich ein Kind versteht, ist wieder eine andere Frage....
Die Muslime, die ich kenne und die mit mir darüber geredet haben (denn ich wollte es auch mal aus "erster Quelle" hören sozusagen), wurden im Alter von ca. 5-8 Jahren beschnitten. Ich weiß nicht, ob das immer so ist (weiß nur, dass bei den Juden die Knaben schon mit 1 Woche beschnitten werden). Da war aber nix von Trauma zu merken.

Und es ist nun mal so, dass je jünger man ist, desto schneller heilt eine Wunde. Denk mal daran, wenn man früher als Kind gestürzt ist / Brüche hatte oder sowas. Das heilt alles wesentlich schneller. Als Erwachsener bastelt man ewig damit rum...

Eine Freundin von mir hat sich mit 28 (heute 42) den Arm gebrochen und hat HEUTE noch Schmerzen; gerade wenn es kälter wird; sie kann auch nicht viel tragen.
Darum finde ich Beschneidungen (wenn schon) besser im Säuglingsalter / Kindesalter.

Sicher kann man sagen, dass die Kinder nicht gefragt wurden. Ich wurde aber auch nie gefragt, was ich wollte. Du?

Wo fängt man dann an / hört man auf? Es sind nun mal die Eltern, die über Kinder entscheiden.
Ich wollte auch nicht getauft / konfirmiert werden und wollte auch meine Mandeln behalten. Hat auch keinen interessiert...

Von den erwachsenen Männern hat mir einer (45) erzählt, dass 6 Wochen ins Land gingen, bevor er kein unangenehmes Gefühl mehr hatte. Er meinte, es wären zwar in dem Sinne keine Schmerzen gewesen, aber unangenehm mit der Reibung der Kleidung. Er hat die Beschneidung ambulant machen lassen. Bereut hat er es aber auch nicht.

Bei Anderen waren es wieder ein paar Tage. Aber auch die Ärzte sagten, dass die Beschneidung am reibungslosesten im Kleinkindalter ist.

Nebelwolke
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Re: Ist er anders???

Beitrag von Nebelwolke » 22.03.2013, 15:56

Ja, auch von mir: Fettes "SORRY", BS! :wink:

Efendi II
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Re: Ist er anders???

Beitrag von Efendi II » 22.03.2013, 16:59

Nebelwolke hat geschrieben:Aber auch die Ärzte sagten, dass die Beschneidung am reibungslosesten im Kleinkindalter ist.
Logisch, die können sich ja auch nicht dagegen wehren.
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
- Aristoteles -

morena
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Re: Ist er anders???

Beitrag von morena » 22.03.2013, 18:17

Bei Anderen waren es wieder ein paar Tage. Aber auch die Ärzte sagten, dass die Beschneidung am reibungslosesten im Kleinkindalter ist.
Nebelwolke

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natürlich ist dies am reibungslosesten im Kleinkindalter, diese können sich ja nicht wehren und auch nicht verstehen, was ihnen angetan wird.

Das wäre eine unglaublich perfide Aussage von Ärzten und ich habe das nicht bisher noch nie von Ärzten gehört, denn die Schmerzen
bei kleinen Jungen sind genau so groß, wie bei älteren Jungen, da die Nerven dort unglaublich sensibel sind.
Ein muslimischer Arzt könnte so eine dämliche Aussage sicher machen, aber kein westlicher .

Gruß,Morena

Leonessa
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Re: Ist er anders???

Beitrag von Leonessa » 22.03.2013, 19:13

Ich habe hier mal einen Erfahrungsbericht für Euch, den zu lesen ich einem nächsten Anverwandten aus drohendem Anlass zur Pflichtlektüre gemacht hatte :

Im Bett mit und ohne

In der Vorhautdebatte kam eine Frage zu kurz: Ändert sich der Sex, wenn sie weg ist? Leider ja. Ein Erfahrungsbericht.von Niels Juel

Sanft und langsam? Geschichte, sagt unser Autor. Seit er keine Vorhaut mehr hat, muss er härter und schneller stoßen.
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Eigentlich hatte ich geschworen, meinen Mund zu halten. Aber jedes Mal, wenn wieder über die Beschneidung von Jungen debattiert wird, werde ich Zeuge eines bizarren Spektakels. Auf der einen Seite gibt es die Männer, die als Kind beschnitten wurden und nie etwas anderes kannten. Auf der anderen Seite Männer, die noch ihre Vorhaut haben und auch nichts anderes kennen. Wenn sie diskutieren, ist es schon schräg.

Noch absurder wird es, wenn sich auch Frauen einschalten. Dann kommt der Moment, an dem ich sagen möchte, dass ich bei einem guten Dutzend Geburten geholfen habe, und sie alle nicht wehtaten – mir nicht.

Wenn wir indes die religiöse und politische Rhetorik beiseite lassen, bleibt die Beschneidung von Jungen so schlicht wie klar eine sexuelle Verstümmelung. Ich weiß das, weil ich selbst als Erwachsener beschnitten worden bin. Ich hatte ein Sexualleben vor meiner Beschneidung und habe eins danach – ich kann vergleichen.

Meine Geschichte beginnt 1974 in einer Nacht in Oxford. Miriam und ich liebten uns zum ersten Mal, dann wollte sie reden. Nicht den üblichen Small Talk – so ein Mädchen ist sie nie gewesen –, sondern über Religion.
„Bist du ein Mitglied des Stammes?“
Sie hatte gerade eine ihrer Roth-Händle-Zigaretten gedreht, als sie mich ansah und die Gegend unterhalb meines Nabels fixierte. Jetzt, dreißig Jahre später, kann ich ihre Frage immer noch hören. Sie lautete: „Wie ist es? Bist du ein Mitglied des Stammes oder nicht?“

Abraham war also der Dritte in unserem Bunde. Und der interkulturelle Austausch danach war der Anfang vom Ende für meine Vorhaut. Aber das wusste ich natürlich noch nicht.

Ein paar Monate später lehnte sich ein Chirurg über mich, entfernte ein paar Zentimeter Haut – und ich musste nach und nach feststellen, dass viel von dem Gerede über die Beschneidung erstaunlich wenig fundiert ist.

Ich war 18. Religion war nie ein Teil des Lebens meiner Familie. Meine Mutter war evangelisch, die Familie meines Vaters jüdisch. In ihrem Inneren trugen die beiden die Erfahrung der deutschen Besatzung Dänemarks – das Wissen wurde fast in ihre DNA geschrieben: wie Religion als Instrument verwendet wird, das Menschen trennt und Leben zerstört. Zu Hause diskutierten wir nie über Religion. Nie.

Mein Großvater hatte in einem visionären Moment beschlossen, den alten biblischen Namen der Familie zu ändern. Dieser Großvater hatte meinen Vater auch gelehrt, dass Schweinefleisch wirklich gut schmeckt – besonders mit einer dicken, sahnigen Sauce. Kurz: Die Familie meines Vaters war ganz und gar assimiliert. Ich musste erst Miriam treffen, um über meine Wurzeln nachzudenken.

Mein Interesse an Religion und Abraham erreichte seinen Höhepunkt, als ich auf dem OP-Tisch lag und beobachtete, wie der Chirurg ein Lokalanästhetikum in die Unterseite meines Penis injizierte. Dann griff er zur Schere. Ein paar Minuten später lag meine Vorhaut in einem Mülleimer, ich im Aufwachbett, und meine blutige Männlichkeit war mit einer dicken Schicht Gaze abgedeckt.

Heftige Schmerzen

Aus chirurgischer Sicht war der Eingriff gut verlaufen. Doch ich erlebte in den Tagen danach heftige Schmerzen. Ich frage mich bis heute, wie Erwachsene es verantworten, dass sogar neugeborene Jungen diese Schmerzen durchleben müssen. Wer sagt, das es nicht wehtut, sollte einmal versuchen, in den Tagen nach dem Eingriff auf dem Bauch zu schlafen. Auch das Pinkeln war nicht gerade lustig – allein meinen Penis zu halten war schmerzhaft. Ich konnte damit umgehen. Aber Kinder? Muss das sein?

Vor dem Eingriff hatte ich mehrere Ärzte befragt. Ich hatte über das Verfahren und seine Folgen gelesen und mir war – wieder und wieder – versichert worden, dass eine männliche Beschneidung in jedem Fall eine Win-win-Erfahrung ist.

Aber es war und ist nicht die Zeit, in der man wirklich fragt, warum die Vorhaut als eine Art Neandertal des männlichen Körpers dargestellt wird, als evolutionäre Sackgasse. Warum also der Eichel ihre Hülle genommen werden muss, warum ein Stück Haut mit Zehntausenden von Nervenenden amputiert werden soll und die Empfindlichkeit des Mannes dramatisch sinken muss.

Medizinische Mythen

Damals wusste ich das nicht – aber einige der Ratschläge, die ich in dieser Zeit bekommen habe, gründeten offenbar auf medizinischen Mythen aus dem onaniebesessenen viktorianischen England. Sie stammten aus der Vorzeit, in der die Ärzte tatsächlich glaubten, dass die Vorhaut die Quelle schwerer Schäden war. Die Beschneidung wurde verordnet, um junge Männer in ihrem unkontrollierbaren Drang zu stoppen, mit ihrem frechen, bösen, sündigen Schwanz zu spielen.

Die Operation kann aber auch so viel anderes – sagten meine Ärzte und sagen Ärzte heute: Das Risiko einer Harnwegsinfektionen sinke. (Aber es gibt doch Penicillin.) Eine Beschneidung beuge Peniskrebs vor. (Der ist extrem selten, erst später fanden Forscher heraus, dass er durch einen Virus verursacht wird.)

Die Wochen nach der OP kommen mir heute vor wie eine fast ununterbrochene Erektion. Es war unglaublich unbequem. Aber ich habe es überstanden.

Dann fuhr ich in den Herbstferien zu Miriam. Es wurde die Woche, in der ich herausfand, dass all die, die über die absolute Harmlosigkeit der Beschneidung sprechen, oft mehr Meinung als Ahnung haben.

Die gute Nachricht zuerst: Mit der reduzierten Empfindlichkeit dauerten die Spiele oft länger. Aber das war es dann auch schon. Mit meiner Vorhaut war auch das überschäumende, sprudelnde Gefühl beim Orgasmus verschwunden.

Leitungswasser statt Springbrunnen

Die physischen Wahrnehmungen beim Sex wandelten sich, sie wurden lokaler. Es ist schwer zu erklären – als ob nicht mehr mein ganzer Körper im Spiel, eine große Freude verschwunden war. Leitungswasser statt Springbrunnen. Aber das ist noch nicht alles. Weil die Eichel nun ungeschützt war und ich weniger reizbar, war der sanfte, langsame Sex von da an Geschichte.

Vor der Operation konnten meine Partnerin und ich ganz still liegen. Ich konnte sie, in ihr, fühlen – wir konnten uns küssen und gegenseitig streicheln und ganz langsam einen Orgasmus erreichen, der dann wirklich überall war. Das war vorbei.

Kürzlich entdeckte ich, dass es auf Deutsch das Wort „Stoßtechnik“ gibt – und es war genau das, was ich jetzt lernen musste. Härteres und schnelleres Stoßen war erforderlich, wenn ich etwas davon haben wollte.

Die sensible Leichtigkeit war verschwunden

Aber am größten war der Unterschied, wenn Miriam auf eine Reise südlich des Äquators ging. Da fehlten plötzlich einige – viele – Empfindungen. Die sensible Leichtigkeit war verschwunden – und kam nie zurück. Schlimmer wurde es, als mit Aids die Kondome kamen. Ein Utensil, das die Empfindlichkeit weiter reduziert. Noch ein Grund, warum ich die 1980er Jahre nicht vermisse.

Nun, ich bin kein Verfassungsrechtler. Wenn die Kinder bei Freunden oder beim Fußball sind und meine Frau mit nassen Haaren aus der Dusche kommt, dann denke ich nicht zuerst an die Religionsklauseln der Europäischen Menschenrechtskonvention. Ich bin auch kein Anthropologe, Religionshistoriker oder Mediziner. Sollen sich doch andere und weisere Menschen Gedanken darüber machen, warum diese Vorhaut vorzugsweise vor der Pubertät amputiert werden sollte. Ich glaube – und ich habe Gründe dafür –, dass der Zweck eindeutig ist: den Liebesakt von einem Dialog zu einem Monolog zu machen.

Es ist mehr als dreißig Jahre her, dass ich auf dem OP-Tisch lag. Ich bin verheiratet und habe drei Kinder. Zwei Jungen. Und ich schwöre: Kein Messer, keine Schere wird je in die Nähe ihrer Vorhaut kommen. Stattdessen werde ich ein paar Kondome in ihre Handy-Socke stecken.

Und Miriam? Sie lebt mit einem südamerikanischen Musiker zusammen, ihre Kinder sind Katholiken. Das ist – was die Beschneidung angeht – wohl auch eine Art von Fortschritt.
http://www.taz.de/!101655/
Der beste Weg, einen Freund zu haben, ist der, selbst einer zu sein.
(Ralph Waldo Emerson)

Nebelwolke
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Re: Ist er anders???

Beitrag von Nebelwolke » 23.03.2013, 12:13

Leider muß ich euch enttäuschen; der Arzt war kein Moslem; er ist Bayer und ziemlich katholisch:-).
Er hat nur schon sehr viele Male Junge beschnitten und hat eben mehr als genug Erfahrung. Er ist auch nicht der einzige Arzt, der so denkt. Er hat unter anderem auch die Söhne meiner Freundin Anfang des Jahres beschnitten.

Und warum Beschneidungen im Kleinkindalter besser / leichter sind, habe ich ja geschrieben (ist aber auch nicht von mir, die Erklärung). Wurde ja nicht drauf eingegangen.
Mir tut es HEUTE auch mehr weh, wenn ich stürze und Narben heilen schlechter....Als Kleinkind heilt alles viel schneller und besser. Bei den Jungs meiner Freundin sieht man auch nix mehr; alles top.

Den Bericht des betroffenen Mannes -naja....Ich will und kann ihm ja seine Probleme nicht absprechen, aber es ist eben nur SEINE Erfahrung (vielleicht auch eher psychisch?).
Es gibt auch mehr als genug Pro-Berichte und Aussagen beschnittener Männer, die KEINE Probleme haben. Konnte man ja bei der unsäglichen Beschneidungsdebatte verfolgen...

Wieso MUSS der Mann in dem Bericht beim Sex nun "hart und schnell stoßen", nur weil er beschnitten ist? Das ist doch Quatsch!
Ich habe sowohl mit beschnittenen als auch unbeschnittenen Männern Sex und unter Beiden gibt es rücksichtslose "Rammler", "Schnellspritzer" und "Luschen" (die ZU "sanft" beim Sex sind; wie übrigens auch mein beschnittener "Ex") sowie - Gott sei Dank! - auch gute Liebhaber, die das richtige Gespür haben, was und wie hart es die Frau in dem Moment braucht - oder es sich zumindest von der Frau sagen lassen und darauf eingehen.

Mit beschnitten oder nicht hat das nichts zu tun! Allerdings hatte ich auch noch keinen Mann, bei dem eine Beschneidung fehlerhaft ausgeführt wurde; DA kann ich nicht mitreden.
Und ich kann natürlich nicht aus männlicher Sicht sprechen. Ich weiß, dass Manche das nicht verstehen und ich mich "in die Nesseln setze"/ vielleicht für "dämlich" gehalten werde, aber ich bevorzuge eben aus verschiedenen Gründen beschnittene Männer und stehe dazu. Bin übrigens da bei weitem nicht alleine.

chandu
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Re: Ist er anders???

Beitrag von chandu » 23.03.2013, 12:39

In dem sehr lesenswerten Buch „6000 Kilometer Sehnsucht“ von Ilse Achilles und ihren Töchtern Anya und Miriam Butt schildert Frau Achilles, wie sie nach der Geburt ihres Sohnes – um ihm die Schmerzen einer späteren Beschneidung zu ersparen - veranlasste, dass dieser Eingriff gleich in der Geburtsklinik in Berlin vorgenommen wurde. Der drei Tage alte Junge wurde beschnitten – unter Vollnarkose. Nachdem einige Monate später bei ihm eine cerebrale Bewegungsstörung festgestellt wurde, leidet Frau Achilles bis heute unter der Vorstellung, dass seine Behinderung durch die Vollnarkose verursacht wurde.

Haram
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Re: Ist er anders???

Beitrag von Haram » 23.03.2013, 13:32

Hallo

Mein Gott hat zu mir gesagt, ich soll nicht an mir rumschnippeln lassen, denn sonst hätte er das schon beim Prototyp anderst gemacht. :wink:


Gruss
haram
Die grösste aller Kampfkünste ist Jura

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