Angst um Freundin

Austausch über gemachte Bezness-Erfahrungen in diesem Land

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Liesl
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Re: Angst um Freundin

Beitrag von Liesl » 10.04.2015, 00:24

Darinka hat geschrieben:
Liesl hat geschrieben:Nur weil die Bezzies so zum k....tzen sind, heißt das nicht dass die deutschen Männer, mit denen Frauen eigentlich in Beziehung stehen, automatisch gaaanz tolle Partner sind und mords das Mitleid verdienen...
Franconia hat geschrieben: Meine persönliche Meinung zu Frauen (oder auch Männern) die mit einem anderen rum machen obwohl sie vergeben sind schreibe ich besser nicht, die ist (glaube ich zumindest) hier hinlänglich bekannt.
Wie hochmütig, so zu verallgemeinern... :wink:
Liesl
Ob schneller oder nicht, ich klecker mal hinterher :mrgreen: :

Sorry, liebe Liesl, aber da bin ich gar nicht Deiner Meinung.

Egal wie schlechte eine Beziehung ist oder wie schlecht man behandelt wird (was hier ja noch nicht mal ersichtlich ist), dann kann man sich trennen.
Es geht für mich GAR NICHT in einer Beziehung zu sein und dann mit Jemand anderen rumzuflirten, rumzumachen oder was auch immer. Für mich sind Vertrauen, Treue und Loyalität die Grundpfeiler einer Beziehung.

Ich möchte NICHT wissen was hier stehen würde, WENN ein Mann so mit seiner Freundin umgeht und fremdflirtet.
Meine Devise ist ganz einfach: Was Du nicht möchtest, dass Dir das Jemand anders antut, das tue auch nicht Jemand anderem an. Punkt.

Liebe Grüße
Darinka
Ist das aus nem Profamilia Flyer?
Dass das Leben nicht immer so einfach ist, dürfte einer erwachsenen Frau eigentlich nicht entgangen sein :roll:

Liebe Darinka, jeder hat so seinen empfindlichen Punkt - das ist einer von meinen. Und mir ist auch ein besseres Wort als hochmütig eingefallen: selbstgerecht find ich das!
Ist Vollmond? Ja mei, das könnt ja einiges erklären :lol:
Liesl

Darinka
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Re: Angst um Freundin

Beitrag von Darinka » 10.04.2015, 00:28

Liesl hat geschrieben:Ist das aus nem Profamilia Flyer?
Nööö, das ist grad von mir... :mrgreen:
Liesl hat geschrieben:Dass das Leben nicht immer so einfach ist, dürfte einer erwachsenen Frau eigentlich nicht entgangen sein :roll:
Doch ist es. Sorry. Das ist meine Lebenserfahrung. Und nein, ich bin keine Heilige... Ich habe schon Menschen weh getan. Und mir wurde weh getan. Und das ist die Quintessenz. Mein Motto an das ich mich versuche zu halten. Und nein, es ist NICHT schwer.
Liesl hat geschrieben:Ist Vollmond? Ja mei, das könnt ja einiges erklären :lol:
Keine Ahnung... Vielleicht.... :mrgreen: :mrgreen: :lol: :lol:

LG Darinka
Menschen glauben fest an das, was sie wünschen. - Julius Cäsar
Am meisten fühlt man sich von der Wahrheit getroffen, die man sich selbst verheimlichen wollte. - Friedl Beutelrock

Liesl
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Re: Angst um Freundin

Beitrag von Liesl » 10.04.2015, 00:40

.
Darinka hat geschrieben:
Liesl hat geschrieben:Dass das Leben nicht immer so einfach ist, dürfte einer erwachsenen Frau eigentlich nicht entgangen sein :roll:
Doch ist es. Sorry.
Na, wenn du das zu bestimmen hast.

Gute Nacht

Franconia
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Re: Angst um Freundin

Beitrag von Franconia » 10.04.2015, 00:51

Liesl hat geschrieben:Dass das Leben nicht immer so einfach ist, dürfte einer erwachsenen Frau eigentlich nicht entgangen sein
Wenn man eine erwachsene Frau ist, dann sollte man sich auch wie eine solche benehmen und dazu gehört für mich, dass man ehrlich ist, dass man Differenzen anspricht und klärt.
Aber auf der einen Seite zu sagen, man arbeitet an einer Beziehung und sich gleichzeitig dem Nächstbesten an den Hals zu werfen... Ist das etwa ein Zeichen dafür, dass man erwachsen ist?

Und einfacher wird das Leben mit so einer gelebten Lüge sicher nicht, denn Frau muss ja vorsichtig sein das der Partner nichts von ihren Aktivitäten mit bekommt da er sonst seinerseits schneller einen Schlussstrich ziehen könnte als Frau lieb ist (da sie ihr nächstes Schäfchen noch nicht im trockenen hat).

Mir ist es übrigens egal ob man meine Einstellung hochmütig, selbstgefällig oder sonst wie nennt. Das ist meine altmodische Einstellung und dazu stehe ich.

Wer für sich mit einem anderen Lebensmodel leben kann und will, bitte. Ich kann es nicht.
Ich wurde auf diese Art und Weise hintergangen und betrogen, weiß wie es sich anfühlt so hintergangen und benutzt zu werden und das sitzt heute noch tief. Daher vllt. auch meine Nulltoleranz zu diesem Thema.

Als ich nach meiner Scheidung meinen jetzigen Partner kennen gelernt habe war er grad im Trennungsjahr, die Fronten also eigentlich geklärt. Aber eine tiefere Freundschaft oder gar Beziehung war für mich erst nach seiner Scheidung eine Option, denn erst dann war er in meinen Augen wirklich frei.
Wenn die Guten nicht kämpfen, werden die Schlechten siegen. (Platon)

Darinka
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Re: Angst um Freundin

Beitrag von Darinka » 10.04.2015, 01:06

Liesl hat geschrieben:
Darinka hat geschrieben:
Liesl hat geschrieben:Dass das Leben nicht immer so einfach ist, dürfte einer erwachsenen Frau eigentlich nicht entgangen sein :roll:
Doch ist es. Sorry.
Na, wenn du das zu bestimmen hast.
Man kann doch nicht in Urlaub fahren, um die Beziehung retten zu wollen, und dann mit einem Anderen rummachen. Was bitte hat das mit erwachsen zu tun? Sorry in meinen Augen: Nix.
Es ist nicht immer leicht (oder der leichteste Weg) geradlinig und ehrlich zu sein. Aber man erwartet das doch auch von anderen. Oder möchtest Du so von Deinem Freund behandelt werden? Ich jedenfalls nicht. Also darf ich so was auch nicht machen.

Dir auch eine gute Nacht, ich verstehe gar nicht was mit Dir los ist... :shock:
Liebe Grüße
Darinka
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Thelmalouis
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Re: Angst um Freundin

Beitrag von Thelmalouis » 10.04.2015, 08:32

Franconia hat geschrieben:Wenn man eine erwachsene Frau ist, dann sollte man sich auch wie eine solche benehmen und dazu gehört für mich, dass man ehrlich ist, dass man Differenzen anspricht und klärt.
Das Problem bei so was ist, man erkennt oftmals nicht wirklich, dass man schon Probleme hat bzw. die Beziehung in der Krise steck.
Weil "eigentlich" ist ja alles in Ordnung, so wie es ist, aber irgendwie passt es doch nicht mehr richtig. So richtig greifen und benennen kann man die Situation
aber auch nicht. Dies hat nicht immer damit was zu tun, dass man nicht ehrlich sein will oder den Partner absichtlich verletzen will. Es brodelt vor sich hin und entlädt sich irgendwann wie ein Vulkan.

In einer "gesunden" Beziehung fällt dies alles weg. Hier treten Differenzen, Unstimmigkeiten, etc. auf. Diese werden dann angesprochen und aus der Welt geschafft und eben keine (tieferen) Probleme.

Meine persönliche Meinung zu dem Thema:
Eine neue Beziehung, bei der zuvor ein fliegender Partnerwechsel stattgefunden hat ,ist (meist) zum Scheitern verurteilt, weil die alte Beziehung noch nicht aufgearbeitet ist. Die neue Beziehung oder was auch immer es sein soll, dient lediglich als Sprungbrett für eine neue Richtung oder Orientierung der alten Partner, gemeinsam oder getrennt.
Gruß Thelmalouis


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Ponyhof
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Re: Angst um Freundin

Beitrag von Ponyhof » 10.04.2015, 11:37

Natürlich kann es passieren, dass man sich aus einer bestehenden Beziehung heraus "verliebt" oder verguckt oder irgendwelche Gefühle für Fremde aufflammen.

Aber zwischen "ich merke dass da mehr ist" und einer aktiven Handlung wie "flirten" oder gar Ausgehen oder mehr besteht ein Unterschied. Wenn so eine "Gefühlswallung" einsetzt, sollte man sich fragen, warum das passiert, und muss nicht immer gleich seinen Gefühlen nachgeben.

Wie oft muss man hier lesen "aber ich kann nicht", "aber ich bin soooo verliebt", "aber meine Gefüüüüüühle...".... Ja, es ist schwer, seeeehr schwer sogar, sich zu zügeln. Es tut wahnsinnig weh, und das kleine Teufelchen im Ohr flüstert sehr eindringlich die Leier von "was wäre wenn" und den "verpassten Chancen". Begehrt werden, Komplimente bekommen und das Gefühl zu haben, etwas "Besonderes" zu sein-wer wünscht sich das nicht? Ein riesiger Schuss Selbstwertgefühl, verbunden mit dem Hormoncocktail, der "rosigen Zukunft", ewiger emotionaler Sicherheit und Liebe in Verbindung mit guten Liebesakten- es ist so verdammt schwer, da "nein" zu sagen. Dennoch: Als Erwachsener sollte man reflektieren können, sollte einem klar sein, dass man sich in einem emotionalen, biologischen Ausnahmezustand befindet und dass man eben nicht jedem Drang -und sei er noch so verführerisch- nachgeben muss.

Und in unserer Gesellschaft des Konsums wird uns stets der "Genuss ohne Reue" versprochen, und sämtliche Chancen zur sofortigen Trieberfüllung vorgelebt- sei es das Eis zwischendurch, das Überangebot ständig verfügbarer Konsumartikel oder die Propagierung der individuellen Freiheit bis hin zur egoistischen Selbstverwirklichung als Ideal vorgelebt und beworben- viele Menschen lernen heute nicht mehr, zu warten, sich zu zügeln, und Sachen zu hinterfragen. Unsere konsumorientierte Wirtschaft will doch im Alltag gar nicht, dass wir fragen "Brauche ich das wirklich?" oder unseren Kaufrausch zügeln- dort fängt Selbstbeherrschung an.

Lange Rede, kurzer Sinn: Auch wenn jeder nach seiner Facon glücklich werden sollte, sollte er das Glück der Anderen nicht vergessen- zumindest das des noch existenten jeweiligen Partners. Und auch wenn man denjenigen nicht mehr liebt, so hat man ihn mal geliebt, und wenn es schon keine Dankbarkeit mehr gibt so sollte der Respekt (auch vor dem neuen Partner) doch dazu führen, dass man ehrlich ist und erst die eine Partnerschaft beendet bevor man sich in eine neue begibt.

Und das etwas drastischer auszudrücken sollte m.E. nach durchaus erlaubt sein, ohne dass da gleich Arroganz vermutet wird.

Muss ja nicht jeder immer solche Romane schreiben wie der Ponyhof. :mrgreen:
„Nicht zu bekommen, was man will, ist manchmal ein grosser Glücksfall.“ Dalai Lama

Harvey
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Re: Angst um Freundin

Beitrag von Harvey » 10.04.2015, 11:52

Ponyhof hat geschrieben:
Muss ja nicht jeder immer solche Romane schreiben wie der Ponyhof. :mrgreen:
Och, ich lese deine "Romane" sehr gerne, finde sie sehr interessant und meistens sehr hilfreich, sofern die Ratschläge angenommen werden.
Also von mir aus kannst du dich gerne immer schriftlich ausbreiten. :mrgreen:

Liebe Grüße,
Harvey

Desert Dancer
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Re: Angst um Freundin

Beitrag von Desert Dancer » 10.04.2015, 12:14

Ponyhof: Wie oft muss man hier lesen "aber ich kann nicht", "aber ich bin soooo verliebt", "aber meine Gefüüüüüühle...".... Ja, es ist schwer, seeeehr schwer sogar, sich zu zügeln. Es tut wahnsinnig weh, und das kleine Teufelchen im Ohr flüstert sehr eindringlich die Leier von "was wäre wenn" und den "verpassten Chancen". Begehrt werden, Komplimente bekommen und das Gefühl zu haben, etwas "Besonderes" zu sein-wer wünscht sich das nicht? Ein riesiger Schuss Selbstwertgefühl, verbunden mit dem Hormoncocktail, der "rosigen Zukunft", ewiger emotionaler Sicherheit und Liebe in Verbindung mit guten Liebesakten- es ist so verdammt schwer, da "nein" zu sagen. Dennoch: Als Erwachsener sollte man reflektieren können, sollte einem klar sein, dass man sich in einem emotionalen, biologischen Ausnahmezustand befindet und dass man eben nicht jedem Drang -und sei er noch so verführerisch- nachgeben muss.
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Darinka
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Re: Angst um Freundin

Beitrag von Darinka » 10.04.2015, 12:14

Ponyhof hat geschrieben:Aber zwischen "ich merke dass da mehr ist" und einer aktiven Handlung wie "flirten" oder gar Ausgehen oder mehr besteht ein Unterschied. Wenn so eine "Gefühlswallung" einsetzt, sollte man sich fragen, warum das passiert, und muss nicht immer gleich seinen Gefühlen nachgeben.
...
Lange Rede, kurzer Sinn: Auch wenn jeder nach seiner Facon glücklich werden sollte, sollte er das Glück der Anderen nicht vergessen- zumindest das des noch existenten jeweiligen Partners. Und auch wenn man denjenigen nicht mehr liebt, so hat man ihn mal geliebt, und wenn es schon keine Dankbarkeit mehr gibt so sollte der Respekt (auch vor dem neuen Partner) doch dazu führen, dass man ehrlich ist und erst die eine Partnerschaft beendet bevor man sich in eine neue begibt.

Und das etwas drastischer auszudrücken sollte m.E. nach durchaus erlaubt sein, ohne dass da gleich Arroganz vermutet wird.
Lieber Ponyhof,

das sehe ich ganz genauso (ich wollte gerade etwas ähnliches schreiben.) :D
Klasse Beitrag.
Auch Deine Zeilen im Zusammenhang mit unserer heutigen schnelllebigen Konsumgesellschaft treffen mMn ins Schwarze.

Liebe Grüße
Darinka

PS: Du schreibst zu Themen / Lebenserfahrungen sehr anschaulich und logisch argumentiert /analysiert. Ich lese gerne viel Text von Dir! :wink:
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Thelmalouis
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Re: Angst um Freundin

Beitrag von Thelmalouis » 10.04.2015, 12:18

Ponyhof hat geschrieben:Als Erwachsener sollte man reflektieren können, sollte einem klar sein, dass man sich in einem emotionalen, biologischen Ausnahmezustand befindet und dass man eben nicht jedem Drang -und sei er noch so verführerisch- nachgeben muss
Natürlich, im Idealfall schon. Aber sag nie nie!
Es ist aber so, wo Emotionen mit im Spiel sind, werden auch Fehler und falsche, egoistische Entscheidungen getroffen.
Jeder geht nun mal seinen Weg. Heißt aber nicht, dass man diesen Weg zweimal gehen muss.
Gruß Thelmalouis


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Tonopah
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Re: Angst um Freundin

Beitrag von Tonopah » 10.04.2015, 13:34

Elalabed hat geschrieben:
Darinka hat geschrieben:[Man kann doch nicht in Urlaub fahren, um die Beziehung retten zu wollen, und dann mit einem Anderen rummachen. Was bitte hat das mit erwachsen zu tun? Sorry in meinen Augen: Nix.
Es ist nicht immer leicht (oder der leichteste Weg) geradlinig und ehrlich zu sein. Aber man erwartet das doch auch von anderen. Oder möchtest Du so von Deinem Freund behandelt werden? Ich jedenfalls nicht. Also darf ich so was auch nicht machen.

Dir auch eine gute Nacht, ich verstehe gar nicht was mit Dir los ist... :shock:
Liebe Grüße
Darinka

Mmh, wenn man oder frau sich in einen anderen "verguckt" ist einfach endgültig klar, dass die Beziehung nicht die Beste ist. Denn wenn alles ok ist, ist man nicht empfänglich für die Blicke anderer!
Wenn es aber passiert, dann passiert es eben! Nur soll man dann so ehrlich sein und es dem Partner sagen.
Das sehe ich ebenso. Wir sind ja keine Tiere sondern haben unsere Triebe üblicherweise im Griff? Kann man nicht alles klären bevor man mit jemand anders auf Liebespaar macht? Ich habe kein Verständnis dafür dass eine neue Beziehung erst mal heimlich voll ausgekostet/getestet wird bevor man mit dem Partner klar Schiff macht. Das ist unfair und extrem egoistisch in meinen Augen.

Ich war auch schon in der Situation und war heftig in jemand anderes verliebt (Tanzpartner in einem Tanzkurs - in dem ich war weil mein Freund dazu keine Lust hatte). Derjenige auch in mich, was er mir auch sagte. Wir haben dennoch weder jemals auch nur Händchen gehalten, geschweige denn uns geküsst oder anderes.

Ich habe meinem Freund dann erzählt dass ich mit der Beziehung extrem unzufrieden bin (was er natürlich schon monatelang wußte, aber nicht änderte), dass ich mich nun in meinen Tanzpartner verliebt hätte und mich von ihm trenne.

Wir hatten eine Aussprache und haben es dann nochmal versucht. (Heute sind wir übrigens 28 Jahre zusammen und verheiratet. Und nein, es ist keine perfekte Beziehung...)

Und so konnte er mir dann auch weiterhin vertrauen. Er wußte wenn etwas ist werde ich es ihm VORHER sagen und nicht einfach mit einem anderen "herummachen", und so kam es auch danach nie dazu dass er mir mißtraut oder nachspioniert hat.

Man muss meiner Meinung nach dem "alten" Partner auch die Möglichkeit geben aus der Sache mit so wenig Verletzungen wie möglich rauszukommen und ihm auch Klarheit gönnen. Ich finde ein Betrug /Vertrauensbruch ist tausendmal schlimmer zu verkraften als ein "ich bin unzufrieden und habe Gefühle für jemand anders".

Klar man steht bei dem Thema schnell als Moralapostel da...

Aber ich kann zu 100% sagen dass ich mich an diese Regel auch halte, die ich predige. Und ich gebe zu dass ich es für sehr charakterschwach halte, auch feige und rücksichtslos, jemanden zu betrügen.

Was nicht heißt dass ich mich in allen anderen Bereichen 1A top verhalte und mich in irgendeiner Form für perfekt halte.

Thelmalouis
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Re: Angst um Freundin

Beitrag von Thelmalouis » 10.04.2015, 13:45

Tonopah hat geschrieben:Was nicht heißt dass ich mich in allen anderen Bereichen 1A top verhalte und mich in irgendeiner Form für perfekt halte.
Die Fehler und Schwächen, die man sich selber zugesteht, sind auch nie so schlimm oder schwerwiegend wie die der anderen. :wink:
Gruß Thelmalouis


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Ponyhof
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Re: Angst um Freundin

Beitrag von Ponyhof » 10.04.2015, 13:55

...Erstmal Danke für die Blumen! Ich stell sie gleich mal ins Wasser. :D

Thelmalouis, mit dem "idealerweise" da gebe ich dir Recht! Deswegen steht da ja auch "sollte". :mrgreen:

Dass das nicht immer klappt, ist klar. Jeder macht Fehler, das fängt ja schon beim Schokoriegel an der Supermarktkasse an, den ich eigentlich nicht kaufen wollte, aber da sind die Folgen eher harmlos. Ja, viele können sich an ihre erste grosse, berauschende Liebe (oder Schwärmerei) im Teenageralter erinnern, wo man so sorgenfrei und wunderbar…etcetera, etcetera (reimt sich so schön! :mrgreen: ). Und dann scheint dieses tolle Gefühl zurückzukehren. Dem kann man nachgeben, muss man aber nicht. Und sollte man nicht, wenn es gute Gründe gibt, die dagegen sprechen (bestehende Partnerschaft, Beznessverhalten (sobald es sichtbar wird), Altersunterschiede…).

Aber genau um das "Reflektieren" geht es, das Abwägen, das "mal einen Schritt zurücktreten" und zu sehen "was geht hier eigentlich ab". Dieser "Perspektivwechsel", diese "freidenkerischen" Tugenden werden uns von Politik, Wirtschaft, Werbung und vielen Medien (99% der Presseartikel schreiben dasselbe, ein Diskurs findet kaum noch statt) heute regelrecht aberzogen. Sie sind für den Konsum, das gewünschte willige "Stimmviehverhalten", die political correctness und die Durchsetzung der völlig durchgeknallte Finanz-, Migrations-, Familien-, …-politik nicht förderlich.

Dennoch: Eigentlich -eigentlich!- könn(t)en wir es auch anders, das zeichnet uns als erwachsene Menschen aus! Aber das ist eben manchmal der (zu) schwere Weg, der auch mal ins Abseits führt. Oder ist zumindest wesentlich unangenehmer als die "heile Welt Vorstellung", die uns jede zwischenmenschliche Zumutung und Sittenverrohung als "Bereicherung" verkauft, Menschenexperimente in Trashfernsehformate giesst und wo kein Film mehr ohne eine pornoreife Sexszene auskommt, die unsere Vorstellung der Schönheitsideale bestimmt und jedes normale, liebevolle und nicht orgasmuszentrierte Liebesleben grottenlangweilig erscheinen lässt. Und dann kommt da so ein Jüngling mit Hormonstau, da hat der gesetztere Partner von vornherein keine Chance. Und im Liebesfilm geht doch immer alles soooo gut aus….! Jaaaaa, sie haben sich gefunden! Schüttelhandy! Rote Rosen, Hochzeitskleider, zwei Araber vor der Kutsche und einer darinnen… (wobei die beiden Araber davor dem Ponyhof aber durchaus sympathisch sind, die dürfen gerne mit an seine Haferkiste)

Manchmal erscheint es so verdammt schwer oder nahezu unmöglich, Abstand zu gewinnen. Vor allem, wenn man sich in dieser konkreten Situation nebst Urlaubsstimmung ("Ich will jetzt nicht denken sondern geniessen!") befindet und so ein manipulativer, exotisch-zauberhafter Typ mit finanziellen Hintergedanken genau das "Reflektieren", "Denkpause einlegen" etc. ganz bewusst torpediert, indem er das Opfer immer und immer wieder mit tollen Komplimenten bombardiert, nicht aus den Augen lässt oder -wenn wieder daheim- mit Liebesgesülze stalkt.

Aber wir haben die Wahl, die meisten von uns werden nicht zwangsverheiratet. Es ist nur so verdammt schwer, der Versuchung und der "schnellen Belohnung" zu widerstehen….
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Re: Angst um Freundin

Beitrag von Darinka » 10.04.2015, 14:14

Natürlich trifft man auch falsche Entscheidungen oder verhält sich mal falsch. Und es geht m.E. auch nicht um Fehler Anderer. Vielleicht habe ich die Diskussion ja auch nicht richtig verstanden...

Prinzipien zu haben und diese klar zu vertreten, heisst für mich in der Disskussion darum nämlich NICHT, diese immer fehlerfrei umgesetzt zu bekommen. Je jünger um so unerfahrener und umso schwieriger...
Aber man muss solche Prinzipien doch haben und versuchen sich daran zu halten / sich daran zu messen. Warum ist man dann selbstgerecht oder sonstwas, nur weil man da klare Werte hat?

Bei mir kommt das dann hier manchmal so an:
... Oooch.... Jeder hat Fehler, dann ist es doch eh nicht so schlimm, wenn ich mich auch mal falsch verhalte (im Sinne von Aufweichen von Werten)..... Da denke ich, das kann's doch nicht sein...
Eine langjährige Beziehung ist immer auch Verlockungen von außen ausgesetzt. Wenn man da nicht versucht verführerischen Impulsen zu widerstehen, dann wird das auch keine langjährige Beziehung. Meine ich zumindest.

Liebe Grüße
Darinka
Zuletzt geändert von Darinka am 10.04.2015, 14:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Thelmalouis
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Re: Angst um Freundin

Beitrag von Thelmalouis » 10.04.2015, 14:20

Ponyhof hat geschrieben:Aber genau um das "Reflektieren" geht es, das Abwägen, das "mal einen Schritt zurücktreten" und zu sehen "was geht hier eigentlich ab
Es wäre oder ist schön, wenn man dies in einer Ausnahmesituation kann. Manchen gelingt dies, was ich wirklich lobenswert und auch erstrebenswert finde. Aber oftmals ist es einfach nicht mehr möglich klar zu denken. Man hat sich verrannt und befindet sich in einer Situation, wo man nie gedacht hätte, dass einem dies irgendwann mal passieren könnte. Selbst die eigene Person oder die neue Seite von einem, welche sich zeigt ist einem fremd. Hier muss man erst einmal wieder raus finden und das braucht seine Zeit.

Es ist eine Lektion aus der man lernen sollte. Natürlich hat man auch die Konsequenzen und die Verantwortung zu tragen.

Ich bin auch der Ansicht, sein eigenes Glück nicht auf dem Unglück anderer aufzubauen.
Gegenseitiger Respekt, Treue und Vertrauen spielen auch in meinem Leben eine große Rolle.
Gruß Thelmalouis


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Ponyhof
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Re: Angst um Freundin

Beitrag von Ponyhof » 10.04.2015, 17:32

Ja, in einer Ausnahmesituation mag das schwierig sein. Unter Ausnahmesituation verstehe ich persönlich psychische Störungen z.B. nach schweren Traumata jeglicher Art oder psychische Erkrankungen (Liste nicht vollständig!).

Das einfache "sich verknallen" im Urlaub gehört meiner Meinung nach nicht in diese Kategorie. Die meisten Menschen wissen, wie es sich anfühlt, sicher verlieben, und wissen ganz genau, was passiert, und dass sie in einen Zustand seelischer Extase geraten.

Dennoch handelt es sich meiner Meinung nach beim "Verlieben" um einen Prozess, den man zumindest am Anfang stoppen kann. Es startet ja nicht mit einer Gewalthandlung in der Hotellobby, sondern entwickelt sich aus Herumgeflirte, sich abbaggern lassen etc., quasi dem Spiel mit dem Feuer.

Wie viele Jugendliche waren in den Popstar des Bravo-Starschnitts "verliebt", haben diesen angehimmelt obwohl ihnen völlig klar war, dass dieser unerreichbar ist, wie oft hat man mal "Liebeskummer", weil sich ein Wunsch nicht erfüllt---und man weiß, dass es vorbei geht, und kann seinen Zustand reflektieren, auch wenn man weder das "Anhimmeln" noch den Liebeskummer willentlich stoppen kann. Es ist ja wie gesagt auch kein Problem, plötzlich "Gefühle" für einen Fremden zu entwickeln, solange man nicht in einer Partnerschaft steckt. Man muss aber nicht alles immer und überall ausleben.

Im Gegensatz zu einem wirklichen Wahn, einer Psychose oder z.B. einer Angststörung ist auch bei Verliebten noch Kontrolle da- schließlich wartet auch das schwerstverliebte Paar mit gewissen Handlungen, bis es allein im Schlafzimmer ist, und fällt nicht an jedem x-beliebigen Ort in der Öffentlichkeit nackt übereinander her. Es ist also nicht ein völlig unkontrollierbarer Ausnahmezustand: Handlungen und deren Durchführung oder Nichtdurchführung können gesteuert werden. Der Wahn taucht auf, wann er will, auch in der vollbesetzten Straßenbahn. Ich sage nicht, dass es einfach ist, zu widerstehen, wenn man verknallt ist. Man ist aber als psychisch gesunder, erwachsener Mensch normaler Intelligenz nicht absolutes Opfer seiner Gefühle, und macht es sich etwas zu einfach, wenn man jeden Seitensprung oder das "Herumgemache" mit einer "Ausnahmesituation" begründet.

Die Gefühle finden im Kopf statt, und für ihre Existenz kann man sicher nicht immer etwas. Ihre Intensität, und inwieweit ich diese zulasse (oder z.B. mit Ablenkung, bewusster Erinnerung an den Partner oder mein vorheriges oder geplantes Leben gegensteuere) ist durchaus bis zu einem gewissen Grade manipulierbar. Man kann sich z.B. fragen, "was" gerade passiert, und versuchen zu verstehen, "warum". Selbst schwere Verliebtheit löscht doch nicht die "gesamte Festplatte"!

Die Handlungen wie Flirten, Küssen etc. sind Taten, die mehr oder weniger willentlich (=ungestoppt bzw. zugelassen und zurückgeflirtet) und mit einer gewissen Planung (suche Schlafzimmer auf bevor es "zur Sache geht") durchgeführt werden, komme mir da bitte keiner mit "ich konnte nix dafür", wenn es sich nicht um eine Vergewaltigung handelt.

Das Problem vieler Bezness-Opfer ist doch nicht das unkontrollierte "Herummachen", sondern der emotionale Betrug seitens eines Menschen, mit dem man glaubte, eine normale Partnerschaft einzugehen. Und wenn man mit seinem Partner im Urlaub ist, sind Flirten und weitergehende Handlungen mit Fremden meiner Meinung nach nun mal tabu. Auch wenn man alleine dort ist und der Partner daheim-man muss doch nicht zurückflirten. Respekt, Selbstbeherrschung und Zurückstellen der eigenen Bedürfnisse ist nicht mehr modern, man kann es aber wieder erlernen, wenn man will.

Es ist aber natürlich leichter, sich die Welt schönzureden und zu sagen, dass so ein bisschen Flirten ja niemandem was schadet und es ist doch Urlaub undsoweiter undsoweiter- und dann kann man schon an einen Punkt kommen, wo eine Umkehr schwierig ist. Da haben es Menschen mit engeren Moralvorstellungen sicherlich einfacher.
„Nicht zu bekommen, was man will, ist manchmal ein grosser Glücksfall.“ Dalai Lama

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Re: Angst um Freundin

Beitrag von Thelmalouis » 10.04.2015, 18:03

Es ging mir nicht darum einen Seitensprung oder eine Affäre "schönzureden" oder gar den möglichen Grund für die Tat klein zureden, sondern ich habe ansatzweise versucht, aufzuzeigen, wie so was passieren kann.
Was natürlich keine Entschuldigung für irgendwas ist, sondern nur eine Erklärung.
Es ist mir nicht gelungen, ich habe mich vielleicht auch missverständlich ausgedrückt.
Gruß Thelmalouis


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Thelmalouis
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Re: Angst um Freundin

Beitrag von Thelmalouis » 10.04.2015, 18:17

@Ponyhof
Ich gebe dir auch recht, man hat eine Wahl. Dies bestreite ich nicht.
Ich höre jetzt aber auf mit Schreiben. Wenn ich meine Gedanken weiterspinne, merke, dass ich mich im Kreis bewege.
Gruß Thelmalouis


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Re: Angst um Freundin

Beitrag von Liesl » 10.04.2015, 20:45

Vielleicht kann man sich ja auf folgenden Nenner einigen: Ideale hochhalten und vertreten - ja. Menschen verurteilen - nein.

Butter bei die Fische: wer meinen Thread mal gelesen hat, weiß, dass ich von Franconias Meinung über solche Frauen 1zu1 betroffen bin.
Und? Kling ich wie ein unreflektierter Mensch, der andere verletzt und demütigt?
Ich habe so gehandelt und ich hab mich damit selber seelisch beschädigt.

Und ich bin sicher, dass auch andere Betrüger sich selber schädigen. Ob sie es merken oder nicht spielt keine Rolle.

Ich weiß nicht wie ichs richtig formulieren kann, jedenfalls find ich es ganz und gar nicht moralisch hochstehend, sich in selbstgerechter Verständnislosigkeit zu sonnen.

Wie heißt es so treffend: wer unter euch ohne Sünde ist.....

Liesl

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