Genau so sehe ich das auch! Ich wollte auch nicht vom Thema abkommen, habe nur eine Frage beantwortet. Ich hatte mich schon entschuldigt, dass ich hier eventuell jemanden auf den Schlips getreten haben könnte...Ponyhof hat geschrieben:Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, warum hier ein Thread so geschreddet wird: Es geht hier NICHT darum, ob eine bireligiöse Ehe im Allgemeinen funktionieren KANN (natürlich geht das!), sondern ob es in DIESEM Fall wahrscheinlich ist, ob es funktionieren könnte.
Also, zurück zur Einzelfallbetrachtung, wie gefordert und wie meiner Meinung nach auch wichtig.
Also, noch mal: Nein, ich denke NICHT, dass alle Ausländer/Flüchtlinge etc. Beznesser sind. Ja, ich denke, dass bireligiöse Ehen funktionieren können. KÖNNEN.
Aber in einem Fall, wo der Christin unterstellt wird, sie sei vom Teufel besessen und versucht wird, sie in die Moschee zu schleifen braucht man -meiner Meinung nach- die Diskussion ob da nicht ein bisschen eheinterner Stuhlkreis helfen würde gar nicht zu führen. Die Betreffende wird schon vorher versucht haben, diese Kommunikation zu starten um ihre Beziehung -an der sie ja eigentlich ein grosses Interesse hat- zu retten, und das sicher schon eine Weile.
So, ob das Bezness ist (im Sinne eines Ausnutzungszieles) oder ob es "nur" darum geht, dass ein Partner den Glauben des anderen NICHT akzeptiert vermag ich augenblicks noch nicht zu beurteilen. Aber es reicht mir zur Meinungsbildung und Beziehungsprognose, wenn ich höre, dass völlig irrational dem Partner Teufelsbesessenheit unterstellt wird, und Bekehrungsversuche gestartet werden.
Sorry: Solange solche irrationalen Fanatismen im Raum stehen, läuft eine rationale und konstruktive Kommunikation einfach ins Leere, und so lange es diese Kommunikation und Akzeptanz nicht gibt, klappt das mit der Beziehung auch nicht auf Dauer. Und das hat erstmal nix mit Bezness, Flüchtlingen, Ausländern, Hetze oder sonstwas zu tun.
Mein Urteil wäre ähnlich, wenn es sich um eine muslimische Frau handeln würde, deren christlicher Partner Mohammed als Teufel bezeichnet, und eine Konvertierung gegen ihren Willen verlangt. Oder wenn einer der Partner den andern grundlos (ohne Anhaltspunkte und ärztliche Diagnose) für "verrückt" erklärt, und ihn in eine Klinik einzuweisen versucht nur um ihn nach seinem Willen zu formen.
Noch mal im Klartext: Der Mann liebt sie eben NICHT so wie sie ist, sondern versucht sie in einem grundlegenden Punkt (= ihrer Lebensart) zu ÄNDERN, und zwar nicht in einem wechselseitigen Annäherungsprozess, sondern einseitig. Und das ist (jenseits aller Hetzeunterstellungen) in meinen Augen KEINE Basis für eine Beziehung.
@Ariadne: Ich bin in diesem Forum, gerade weil ich mir gewissen Problemlagen bewusst sind. Ich habe in nicht nur einen Bezug zu Nabeul, ich habe dort auch 2 Jahre lang gelebt. Sicherlich bekommt man da so einiges mit. Ein Perspektivwechsel fällt da gar nicht mal so schwer. Dennoch fühlt man sich nicht gerade toll, wenn über Teile seiner eigenen Identität drauf los pauschalisiert wird. Für mich ist Tunesien nicht hauptsächlich Bezness!!! Und ein Muslim mit Sicherheit kein frauenunterdrückender Tyrann! Dass es hier ausschließlich um Bezness gehen soll, ist mir klar und das respektiere ich! Das verlangt dann aber auch, dass gewisse Zuschreibungen dann auch in diesem Rahmen bleiben. Und das tat es eben nicht.
Und jetzt möchte ich dieses Forum nicht mehr mit meinen Off-Topiks zukleistern...